Neues zum Thema Speicherung elektrischer Engergie

elektrochemische
Energiespeicher sind eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.
Mit dem Center for Electrochemical Energy Storage Ulm & Karlsruhe
(CELEST) hat nun eine der ambitioniertesten Forschungsplattformen
weltweit auf diesem Gebiet die Arbeit aufgenommen. Sie vereint
erkenntnisorientierte Forschung mit praxisnaher Entwicklung sowie
innovativer Produktionstechnologie. CELEST bündelt das Know-How von 29
Instituten an den Partnereinrichtungen Karlsruher Institut für
Technologie (KIT), der Universität Ulm sowie dem Zentrum für
Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW).

Der Klimawandel und der
Rückgang natürlicher Ressourcen macht es erforderlich, dass Mobilitäts-
und Energiesysteme schnellstmöglich für eine Zeit ohne fossile
Energieträger gerüstet werden. Dringend benötigt werden deshalb
geeignete Technologien zur Speicherung regenerativ erzeugter Energie. Um
Forschung, Lehre, Entwicklung und den Technologietransfer auf diesem
Gebiet zu beschleunigen, haben das KIT, die Universität Ulm und das ZSW
das Zentrum für elektrochemische Energiespeicherung Ulm-Karlsruhe
(CELEST) gegründet, das nun seine Arbeit aufgenommen hat.

„Als
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen wir wesentliche Beiträge
zum Klimaschutz und der Energiewende leisten“, sagt Professor Oliver
Kraft, Vizepräsident für Forschung des KIT, zum Start der
Forschungsplattform im Juli. „Mit CELEST haben wir nun die größte
deutsche Forschungsplattform im Bereich der elektrochemischen
Energiespeicherung geschaffen.“ Dabei werde nicht nur die
erkenntnisorientierte Forschung, sondern auch die Entwicklung und
Fertigung von Batterien sowie Brennstoffzellen am Standort
Baden-Württemberg noch schlagkräftiger und sichtbarer.

„An der Universität Ulm
hat Forschung zur elektrochemischen Energiewandlung und -speicherung
eine lange Tradition“, sagt Professor Joachim Ankerhold, Vizepräsident
für Forschung an der Uni Ulm. „Seit 2011 bündeln die starken Partner
KIT, Uni Ulm sowie unter anderem das ZSW ihre Expertise im Bereich
Batterieforschung hocherfolgreich im Helmholtz-Institut Ulm inmitten der
Wissenschaftsstadt. Die Forschungsplattform CELEST hebt die
standortübergreifende Zusammenarbeit auf die nächste Ebene."

„Batterien und
Brennstoffzellen sind Schlüsseltechnologien für eine stabile und sichere
Stromversorgung und emissionsfreie Mobilität auf der Basis erneuerbarer
Energien“, sagt Professor Werner Tillmetz, ZSW Vorstandsmitglied und
Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien. „Die 
Rolle des  ZSW in Ulm  ist der Technologietransfer in die Wirtschaft zu
allen Aspekten rund um Batterien, Brennstoffzellen und Wasserstoff.“

CELEST ist mit dem Ziel
gestartet, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den
beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern und
den Weg für neue, interdisziplinäre Kooperationen zu ebnen. CELEST wird
zudem gemeinsame Aktivitäten mit anderen Universitäten und
Forschungseinrichtungen sowie der Industrie im In- und Ausland
koordinieren und die bestehenden Kontakte weiterentwickeln. „Die
wissenschaftlichen Expertisen an den beiden Standorten Karlsruhe und Ulm
ergänzen sich und reichen von der experimentellen Grundlagenforschung
an Elementarprozessen auf der atomaren Skala über
Multiskalenmodellierung relevanter Prozesse und der Entwicklung neuer
Speichermaterialien und Laborzellen bis zur größten Pilotanlage zur
Batteriezellfertigung in Europa am ZSW“, sagt Professor Maximilian
Fichtner, Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm, der zum
wissenschaftlichen Sprecher von CELEST gewählt wurde. Mit den drei
Forschungsfeldern „Lithium-Ionen-Technologie“, „Energiespeicherung
jenseits Lithium“ und „Alternative Techniken zur elektrochemischen
Energiespeicherung“ decke CELEST alle hochaktuellen Themen im Bereich
der elektrochemischen Energiespeicher ab. Ein weiterer Schwerpunkt liege
auf der Zusammenarbeit mit Industriepartnern im Hinblick auf
Technologietransfer, Innovation und Kommerzialisierung neuer
Technologien. Zudem habe CELEST die Ausbildung von
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern im Blick und
richtet eine Graduiertenschule im Bereich der elektrochemischen
Energiespeicherung ein.

Die herausragende
Bedeutung neuer Batterietechnologien steht auch im Fokus des gemeinsamen
Antrags von KIT und Universität Ulm für den Exzellencluster „Energy
Storage beyond Lithium: New storage concepts for a sustainable future“.
In diesem Cluster soll die Entwicklung von Batterietechnologien auf
Basis von reichlich vorhandenen, günstigen und ungiftigen Elementen wie
z.B. Natrium und Magnesium vorangebracht werden und dadurch der Druck
auf kritische Ressourcen verringert werden. Auch das Zentrum für
Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) und die
Justus-Liebig-Universität Gießen sind daran beteiligt.

Über die Universität Ulm

Die Universität Ulm,
jüngste in Baden-Württemberg, wurde 1967 als
Medizinisch-Naturwissenschaftliche Hochschule gegründet. Seither ist das
Fächerspektrum deutlich erweitert worden. Die zurzeit rund 10 000
Studentinnen und Studenten verteilen sich auf vier Fakultäten
(„Medizin“, „Naturwissenschaften“, „Mathematik und
Wirtschaftswissenschaften“ sowie „Ingenieurwissenschaften, Informatik
und Psychologie“). Die Universität Ulm ist Motor und Mittelpunkt der
Wissenschaftsstadt, in der sich ein vielfältiges Forschungsumfeld aus
Kliniken, Technologie-Unternehmen und weiteren Einrichtungen entwickelt
hat. Als Forschungsschwerpunkte der Universität gelten
Lebenswissenschaften und Medizin, Bio-, Nano- und Energiematerialien,
Finanzdienstleistungen und ihre mathematischen Methoden sowie
Informations-, Kommunikations- und Quanten-Technologien.

Über das ZSW

Das Zentrum für
Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gehört
zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten
Photovoltaik, Batterien, Brennstoffzellen, regenerative Kraftstoffe
sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW Standorten Stuttgart, Ulm
und Widderstall sind derzeit rund 250 Wissenschaftler, Ingenieure und
Techniker beschäftigt. Hinzu kommen 90 wissenschaftliche und
studentische Hilfskräfte. Das ZSW ist Mitglied der Innovationsallianz
Baden-Württemberg (innBW), einem Zusammenschluss von 13
außeruniversitären, wirtschaftsnahen Forschungsinstituten. Details zum
ZSW: www.zsw-bw.de