FBI warnt Eltern vor smartem Spielzeug
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Puppe: immer öfter vernetzt (Foto: Tracheotomy Bob, flickr.com) |
Washington (pte017/18.07.2017/11:30) –
Das FBI http://fbi.gov hat Eltern gewarnt, dass mit dem Internet verbundenes intelligentes
Spielzeug eine ernsthafte Gefahr für die Privatsphäre und Sicherheit von
Kindern darstellen kann. Denn mit diversen Sensoren von GPS bis hin zu
zu Mikrofon und Kamera sammeln die Spielsachen eine Menge Daten. Diese
können oft leicht in falsche Hände geraten. "Durch eine schnelle
Markteinführung und einfache Handhabung kommen Sicherheitsmaßnahmen für
die Spielzeuge oft zu kurz", so die Behörde.
Daten-Goldmine
Das Informationszeitalter macht auch vor Spielzeug
nicht Halt, zunehmend werden auch Puppen und andere Spielsachen zum
vernetzten Internet der Dinge. Mikrofon und Kamera sind gängig für
Unterhaltungszwecke verbaut, auch zusätzliche Features wie GPS häufig.
Das macht die Geräte zum Risiko. "Informationen wie der Name des Kindes,
seine Schule, Vorlieben und Abneigungen sowie Aktivitäten können durch
normale Konversation mit dem Spielzeug oder in der Umgebung preisgegeben
werden", warnt das FBI. Vor allem in Verbindung mit der
Internetanbindung sei diese Datensammlung potenziell bedenklich.
Unter anderem warnt das FBI, dass schon die
Nutzungsbedingungen eine Datenweitergabe auch an Dritte vorsehen können.
So gäbe es Spielzeug, bei dem die Software zur Spracherkennung von
einem Drittanbieter kommt. Zudem mangele es oft an
Sicherheitsvorkehrungen, beispielsweise einer ordentlichen
Verschlüsselung bei der Datenübertragung und -speicherung. Das ist nicht
wirklich überraschend, denn smarte Spielsachen sind einfach Geräte in
jenem Internet der Dinge, das Experten zufolge allgemein eher einfach
und günstig als tatsächlich sicher ist. Doch sind hier ganz speziell
Kinder, die selbst kaum gegensteuern können, den damit verbundenen
Risiken ausgesetzt.
Trau, schau wem
Das FBI warnt außerdem, dass Angreifer auch versuchen
könnten, intelligente Spielzeuge via WLAN oder Bluetooth für ihre Zwecke
zu missbrauchen. Daher mahnt die US-Bundesbehörde, dass Verbraucher bei
solchen Produkten online recherchieren sollten, ob Sicherheitsforscher
oder Konsumentenschützer Probleme ausgemacht haben.
Während die FBI-Warnung in den USA helfen könnte, die
Öffentlichkeit bezüglich der Risiken vernetzten Spielzeugs
wachzurütteln, mag sie nach heimischen Datenschutz-Standards sogar etwas
halbherzig wirken. Immerhin hat das Thema in Deutschland bereits viel
höhere Wellen geschlagen, als die Bundesnetzagentur im Februar 2017 die
Puppe "My Friend Cayla" http://myfriendcayla.de als verbotenes Spionagegerät bezeichnet und mit einem Verkaufsverbot belegt hat.