Haut aus dem Labor hilft der Forschung
Wie entsteht eigentlich Hautkrebs? Das ist die Frage, um die sich in der Forschung von Prof. Dr. Petra Boukamp alles dreht. Dieses Jahr wurde sie für ihre Forschung mit dem Deutschen Krebspreis ausgezeichnet.
Prof. Boukamp und ihr Team untersuchen, wie Veränderungen im Erbgut zur Entstehung
von Hautkrebs beitragen. Basierend auf der Entwicklung eines 2D-Modells,
das Aufschluss über die schrittweise Entstehung eines
Plattenepithelkarzinoms gibt, entwickelte das Forscherteam ein
dreidimensionales Hautmodell. Dieses Modell ähnelt der menschlichen
Haut: Es besteht wie die Haut aus verschiedenen Schichten – vergleichbar
Epidermis und Dermis – und simuliert Ähnlichkeiten bei den Wechselwirkungen der Zellen im Gewebeverband.
In der Kulturschale kann ein solches „organotypisches Hautmodel“ bis zu sechs Monate überleben. Dies ermöglicht es den
Wissenschaftlern, die Wechselwirkungen zwischen Krebszellen und ihrer
Umgebung genauer zu erforschen. So können sie beispielsweise Zellen in
verschiedenen Stadien der Bösartigkeit in das Modell einschleusen, um
anschließend die Mechanismen zu untersuchen, mit denen es bösartigen
Zellen gelingt, in tieferliegende Hautschichten einzudringen. Auch ist
es mittlerweile möglich, anhand des Hautmodells Wirkungen und
Nebenwirkungen moderner Krebsmedikamente zu analysieren.
Weitere
Untersuchungen beschäftigen sich mit der Frage, wieso sich die
menschliche Haut ein Leben lang regenerieren kann und mit der Rolle der
UV-Strahlung bei der Entstehung von Krebs. Einen Einblick in den
aktuellen Stand der Forschung liefert das ONKO-Internetportal in seinem
Monatsthema im Mai unter www.krebsgesellschaft.de/thema_mai2017.