Erlebe die Antarktis in deiner Stadt
Alfred-Wegener-Institut tourt im Wissenschaftsjahr 2016*17 mit interaktiver Polarausstellung durch zwölf Städte
Wo schläft man während einer Polarexpedition? Wie fühlt sich Kleidung
an, die selbst bei extremen Minusgraden warmhält? Und was sieht man,
wenn man in der Antarktis aus dem Fenster schaut? Mit der interaktiven
Wanderausstellung „Science on the Road“ macht das
Alfred-Wegener-Institut die Welt aus der Sicht von Polarforschern
erfahrbar. Zwischen Mai und August schlägt ein mobiles Polarcamp an
zwölf ausgewählten Plätzen in Deutschland auf. Originale
Ausrüstungsgegenstände und Live-Telefonate in die Antarktis zeigen den
Besuchern, was es heißt, in Polarregionen zu leben und zu forschen.
Endlose Weiten aus Schnee und Eis bei extremer Kälte – die Antarktis
zählt zu den faszinierendsten Orten der Welt. Sie ist noch nahezu
unberührt und gleichzeitig bestimmt sie maßgeblich unser Klima.
Wissenschaftler forschen hier das ganze Jahr über. Für die meisten
Menschen ist diese Region jedoch unerreichbar. Wie fühlt es sich an, in
der Antarktis zu leben und zu arbeiten? Um das herauszufinden, muss man
nicht weit reisen. In einer interaktiven Ausstellung bringt das
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung (AWI) jetzt den antarktischen Alltag nach Deutschland.
Die Wanderausstellung „Science on the Road“ wird vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wissenschaftsjahres
2016*17 – Meere und Ozeane – gefördert.
Im Zentrum des Polarcamps steht die sogenannte Kabause – eine mobile
Unterkunft, die Forschern auf Polarexpeditionen Schutz bietet. Bis zu
sechs Personen teilen sich dann wenige Quadratmeter. Der Nachbau einer
Kabause wird zum begehbaren Ausstellungsraum und zeigt eindrücklich, wie
Wissenschaftler in der Antarktis teilweise mehrere Wochen lang auf
engstem Raum leben. Auf die Besucher des Polarcamps warten aber noch
viele weitere Erlebnisse. Eine Virtual-Reality-Brille etwa zeigt im
Kontrast zur engen Unterkunft ein einzigartiges 3-D-Panorama der
Antarktis. Allein dieser Blick ins Eis lässt die Kälte erahnen. Die
Besucher des Polarcamps können ausprobieren, wie sich Kleidung anfühlt,
die bei extremen Minusgraden noch warmhält. An einer Fotostation lassen
sich – eingepackt in Polarkleidung – Selfies und Grüße aus dem Camp
verschicken.
Neben den extremen Lebensbedingungen steht die Polarforschung im Zentrum
der Ausstellung. In der West-Antarktis verliert das Inlandeis an Masse.
Weltweit beobachten Forscher außerdem Veränderungen der Meereisdecken
im Südpolarmeer und in der Arktis. Wie wirken sich solche Veränderungen
auf das globale Klimasystem aus? Was können Forscher im Eis der
Antarktis über das Klima vergangener Zeiten „lesen“? Und was macht das
Ökosystem im Südpolarmeer so einzigartig? Forschungszelte, Observatorien
und eine begehbare Karte der Antarktis liefern Antworten auf diese
Fragen und zeigen, warum Wissenschaft in den Polarregionen so spannend
und wichtig ist. An jedem Standort der Wanderausstellung sind
Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts anwesend, die über ihre
Arbeit berichten und Fragen beantworten. Zwei Mal pro Tag gibt es bei
einem Live-Gespräch in die Antarktis außerdem die Möglichkeit, mit
Überwinterern an der Neumayer-Station III zu sprechen.
Einen Vorab-Einblick in die Ausstellung erhalten Besucher der
Veranstaltung Open Ship Polarstern am 22. und 23. April in Bremerhaven.
Von dort geht das Polarcamp dann auf die Reise und wird das erste Mal
vollständig in Potsdam zu sehen sein, wo es am 13. Mai beim Tag der
Wissenschaften aufschlägt. Dreizehn Wochen lang reist das Camp
anschließend quer durch Deutschland. Der Eintritt ist an allen
Standorten frei. Weitere Informationen befinden sich auf der
Veranstaltungshomepage unter folgendem Link:
https://www.awi.de/polarcamp