Wesersandstein im wissenschaftlichen Fokus

Für
Recherchen meiner Besucher: Es gibt eine Datenbank des Heinz Nixdorf
Institut für globales Kulturgut. Lesen Sie dazu bitte die folgende
Miteilung:

Wesersandstein im wissenschaftlichen Fokus

Datenbank des Heinz Nixdorf Instituts trägt maßgeblich zur Erforschung der vorindustriellen Bauwirtschaft bei

Paderborn, 11. April 2017: 
Wissenschaftler des Heinz Nixdorf Instituts entwickelten eine Datenbank
im Forschungsprojekt „Wesersandstein als globales Kulturgut“. Sie
beinhaltet wissenschaftliche Erkenntnisse zu Bauteilen, Bauwerken sowie
der wirtschaftlichen Infrastruktur des Sandsteinhandels im 16. bis 19.
Jahrhundert. In der Datenbank befinden sich mehr als 12.000
Eintragungen: Sandsteinblöcke, Literaturquellen, alte Verträge sowie
historische Handelsrouten. Verknüpft entstehen aus diesen Informationen
neue Erkenntnisse: Zu sehen ist, dass Steinblöcke auch schon vor mehr
als zwei Jahrhunderten für einen bestimmten Bauauftrag nach Maß
zugehauen, verpackt und an den Bestimmungsort geliefert wurden: Ähnlich
dem Ikea-Prinzip enthielt beispielsweise eine Frachtladung exakt die
maßgeschneiderten Bauteile, die für ein Bauwerk – wie einen Torbogen –
nötig waren.

Für die Entwicklung
der Datenbank mussten die Wissenschaftler technische, chronologische und
geografische Besonderheiten beachten und stießen dabei auf unerwartete
Hürden. „Wir hatten plötzlich das Problem, dass die Ankunft der Steine
an der Baustelle zeitlich vor der Auslieferung lag. Der Grund: Einige
Gebiete schlossen sich zu dieser Zeit dem Gregorianischen Kalender an,
während andere an der alten Zeitrechnung  festhielten. Schwierig sind
auch die verschiedenen historischen Maße: Elle, Fuß, Daumen. Teilweise
einigten sich die Baumeister auch darauf, für ein Gebäude eigene
Maßeinheiten zu verwenden. Das macht die Analysearbeit sehr komplex.“,
erklärt Gero Zahn, Forscher am Heinz Nixdorf Institut.

Die Datenbank in für alle Interessierten auch nach Projektende zugänglich unter https://wesa.cs.upb.de,
jedoch in eingeschränkter Form.  Vollen Zugriff können alle
Wissenschaftler erhalten, die in diesem Gebiet forschen. Das Projekt
fand in Zusammenarbeit mit der Kunst-und Wirtschaftsgeschichte der
Universität Paderborn und dem Fachbereich Architektur der Technischen
Universität Darmstadt statt.