Alles hat zwei Seiten : Biotreibstoff

Zuckerrohr als Monokultur zerstört den Boden und die Umwelt

Pullman (pte/04.07.2005/15:13) – Alkohol als Biotreibstoff verursacht
zwar weniger CO2-Ausstoß, aber die Folgen eines großflächigen Anbaus
der "treibstoffliefernden Pflanzen" bleiben dennoch äußerst
problematisch, wie eine Studie von Forschern der Washington State
University http://www.wsu.edu/ nun ergab. Zuckerrohr oder Getreide in
großen Mengen angebaut, fügen dem Planeten zusätzlich großen Schaden
zu, denn die Methoden reduzieren die Artenvielfalt und zerstören die
Böden, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature
http://www.nature.com/.

Der Ruf von Ethanol ist um einiges besser, als er eigentlich sein
sollte, zu diesem Schluss kommt Burton Vaughan, Biologe von der
Washington State University, der mit seinen Kollegen Marcelo Dias de
Oliveira und Edward Rykiel die Auswirkungen des Biosprits untersucht
hat. In Brasilen fahren bereits 40 Prozent der Autos mit Ethanol aus
Zuckerrohr. Auch in den USA erfreut sich der Biotreibstoff dank der vom
Senat erteilten "Energy Bill" vom Ende Juni als populär.

Allein das Abfackeln von geernteten Zuckerrohrfeldern – eine gängige
Methode um die Felder zu säubern – bringt die angrenzende Vegetation in
große Gefahren. Zuckerrohr wird unter Einsatz zahlreicher Pestizide und
Düngemittel angebaut, das reinigen der Pflanzen verbraucht große Mengen
von Wasser. "Bis zu 3.900 Liter Wasser werden zur Säuberung von einer
Tonne Zuckerrohr benötigt", so Dias de Oliveira. Zusätzlich fällt die
Ernte des Zuckers noch in die Trockenzeit. Das Abwasser hatte darüber
hinaus die Ökologie des nahen Flusses bedroht. Zu ähnlichen Ergebnissen
kommt auch der Landwirtschafts-Experte David Pimentel von der Cornell
University in Ithaca/New York. "Die Ethanol Herstellung verbraucht mehr
Energie als in einem Auto je gewonnen werden kann." Den Aussagen der
Wissenschaftler widersprechen Studien der Argonne National Laboratory
in Illinois und das US-Department of Agriculture.

"Ethanol ist keineswegs perfekt, aber es ist immerhin besser als Benzin
bzw. Dieselöl", meint Monte Shaw, Sprecher der Renewable Fuels
Association http://www.ethanolrfa.org/, einer in Organisation zur
Förderung der US-Ethanol-Industrie. "Gründe dafür liegen darin, dass
Materialien zur Herstellung von Treibstoffen verwendet werden, die
ohnehin nach der Nahrungsmittel-Produktion übrig bleiben", so Shaw, der
zu bedenken gibt, dass die Effizienz bei der Produktion von Ethanol
stark zugenommen hat.