Royal Navy startet 3D-gedruckte Drohne von Schiff
Abgehoben: "SULSA" startet vom Patroullienboot (Foto: soton.ac.uk) |
Dorset (pte002/27.07.2015/06:05) –
Die britische Royal Navy http://royalnavy.mod.uk hat vergangene Woche eine kompakte, 3D-gedruckter Drohne erfolgreich getestet. Das an der University of Southampton http://www.soton.ac.uk entwickelte Drei-Kilo-Fluggerät "SULSA" ist dabei vom Patroullienboot
HMS Mersey aus gestartet und an einem Strand in Dorset gelandet. Der
Probeflug könnte den Weg für einen breiteren Einsatz der vergleichsweise
einfachen, kompakten Drohnen aus dem Drucker ebnen. Denn sie sind auch
viel billiger als bisherige militärische Aufklärungsdrohnen.
90 Kilometer pro Stunde schnell
Mit nur 1,5 Metern Flügelspannweite ist SULSA gut
geeignet, um direkt von einem Schiff aus zu starten. Eher fraglich war,
ob solch eine einfache Drohne auch mit den oft schwierigen Wind- und
Wetterbedingungen auf See zurechtkommt. Das scheint durch den Test, bei
dem eine Videokamera an Bord war, erwiesen. Dass SULSA praktisch lautlos
mit gut 90 Kilometern pro Stunde Normalgeschwindigkeit fliegt, ist für
Aufklärungszwecke ebenfalls attraktiv. Aus Sicht der Royal Navy ist
einer der entscheidendsten Vorteile der leichten, einfach
zusammenbaubaren Drohne aus dem 3D-Drucker aber der Preis.
Bisher für den Start von Schiffen aus gebräuchliche
Drohnen kosten Millionen von Dollar, so der Luftfahrt-Designer Jim
Scanlan, Professor in Southampton. Das sei der Navy zu teuer, meint er
gegenüber "MIT Technology Review". Der 3D-Druck einer SULSA-Drohne
hingegen kostet nur einige Tausend Dollar. Zwar schafft sie nur etwa 40
Minuten Flugzeit, aber das genügt, um beispielsweise ein mögliches
Piratenschiff aus angemessener Entfernung zu inspizieren. Zwar birgt so
ein Einsatz Gefahren. "Wenn sie eine abschießen, wenn kümmert es?
Schickt einfach noch eine hoch", meint Scanlan. Bei einer
Mio.-Dollar-Drohne wäre das schmerzvoller.
Einfache, intensive Flugaufklärung
Für die Royal Navy sind die gedruckten Drohnen ein
Thema, weil eine möglichst intensive Flugaufklärung einen großen Wert
hat. "Es ist allgemein bekannt, dass unser erstes Schwadron
ferngesteuerter Fluggeräte seinen Wert im Golf unter Beweis gestellt
hat", betont der Erste Seelord Sir George Zambellas. Der aktuelle Test
sollte eben helfen zu beurteilen, ob einfachere Drohnen als Ersatz für
die bisherigen Modelle taugen. "Wir wollen mehr und größere Leistung in
diesem Bereich, der großen Wert für sein Geld bietet", meint der
Admiral.