Stoppt die Gift-Soja

„Stoppt die Gift-Soja“
Warnung vor gentechnisch veränderter Soja mit einer Kombination von
möglicherweise krebserregenden Rückständen
23. Juli 2015 / Testbiotech warnt vor der EU-Zulassung einer neuen gentechnisch veränderten
Soja der Firma Monsanto. Die Soja MON 87708 × MON 89788 ist gleich gegen zwei
Spritzmittel resistent: Glyphosat und Dicamba. Beide Unkrautvernichtungsmittel
hinterlassen Rückstände in den Pflanzen, die möglicherweise krebserregend sind: Glyphosat
wurde jüngst von einer internationalen Arbeitsgruppe als „wahrscheinlich krebserregend“
eingestuft. Dicamba wird in den Pflanzen unter anderem zu Stoffen wie Formaldehyd
abgebaut, das bereits seit mehreren Jahren als krebserregend eingestuft wird. Es ist zu
befürchten, dass die Ernte der Soja regelmäßig eine spezielle Kombination giftiger
Rückstände enthalten wird, was zu einer permanenten Belastung der Nahrungskette führen
kann.
Es ist das erste Mal, dass die Spritzmittel auf diese Weise im Doppelpack beim Anbau von Soja
eingesetzt werden sollen. Unter der Bezeichnung „Roundup Ready® Xtend Crop System“ sollen
die Pflanzen in Regionen wie den USA angebaut werden, in denen es Schwierigkeiten mit
herbizidresistenten Unkräutern gibt. Die Ernte soll dann als Lebens- und Futtermittel in die EU
importiert werden. 30 bis 40 Millionen Tonnen Soja werden Jahr für Jahr von der EU importiert und
hauptsächlich an Nutztiere verfüttert.
„Die Agro-Gentechnik führt inzwischen zu einem regelrechten Wettrüsten auf dem Acker. Es sind
bereits weitere gentechnisch veränderte Pflanzen zur Zulassung angemeldet, die gegen vier
Herbizide gleichzeitig resistent gemacht wurden“, sagt Christoph Then von Testbiotech. „Dadurch
gelangen immer mehr Giftstoffe in die Nahrungskette und in die Umwelt.“
Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hat die Gentechnik-Soja begutachtet, aber die
spezifische Mischung von Rückständen der Spritzmittel und deren mögliche gesundheitliche
Risiken nicht berücksichtigt. Die EFSA folgt in ihrer Risikobewertung vielmehr dem Grundsatz,
dass die Herbizide, die auf Gentechnik-Pflanzen versprüht werden, bereits im Rahmen der
Pestizidzulassung geprüft wurden. Dabei wird aber die spezifische Mischung der Rückstände in
diesen Pflanzen nicht berücksichtigt. Mit der Gentechnik-Soja wurden auch keine Fütterungsstudien
durchgeführt.
Testbiotech hat einen Aufruf an die EU-Kommission gestartet, damit diese die Gentechnik-Soja
nicht zulässt und spezielle Prüfverfahren für herbizidresistente, gentechnisch veränderte Pflanzen
und die möglichen Kombinationswirkungen festlegt.
Kontakt: Christoph Then, Tel: 0151 54638040, info@testbiotech.org
Zum Aufruf: www.testbiotech.org/node/1315
Die Bewertung der EFSA: www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/4178.htm
Kurzgutachten von Testbiotech zur Bewertung der EFSA: www.testbiotech.org/node/1314