Corona: DNA-Test erkennt Lungenentzündung

(pte) – Forscher der University of Cambridge http://cam.ac.uk haben einen DNA-Test entwickelt, der bei COVID-19-Patienten sekundäre Infektionen identifiziert. Diese Patienten haben ein doppelt so hohes Risiko des Entstehens einer Lungenentzündung während der Beatmung. Für Patienten mit den schwersten Formen von COVID-19 ist die künstliche Beatmung oft die einzige Möglichkeit, sie zu retten. Diese Patienten sind jedoch anfällig für weitere Infektionen durch Bakterien und Pilze, mit denen sie oft im Spital in Kontakt kommen.

Rasche Identifizierung
Der einfache DNA-Test von Gordon Dougan, Vilas Navapurkar und Andrew Conway Morris dient der raschen Identifizierung dieser Infektionen und ermöglicht eine gezielte Behandlung mit Antibiotika. Der Test wurde am Addenbrooke Hospital in Zusammenarbeit mit Public Health England entwickelt. Damit sollen Ärzte binnen Stunden und nicht Tagen mit der Behandlung beginnen können.

Normalerweise stellt die Bestätigung der Diagnose einer Lungenentzündung eine Herausforderung dar, da die Bakterienproben im Labor in Kulturen angesetzt werden müssen. Der neue Test arbeitet mit einem anderen Ansatz, bei dem die DNA von verschiedenen Krankheitserregern festgestellt wird. Der Test nutzt die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die die DNA der Bakterien entdeckt. Er kann innerhalb von rund vier Stunden durchgeführt werden. Laut Morris besteht ein weiterer Vorteil des Tests darin, dass er genauer ist.

52 Erreger erkennen
Oft haben Patienten bereits mit der Einnahme von Antibiotika begonnen, wenn Tests durchgeführt werden. Der neue Test benötigt für ein Ergebnis keine lebenden Bakterien. Durch den parallelen Einsatz können 52 verschiedene Krankheitserreger identifiziert werden. Gleichzeitig ist auch ein Test auf eine Resistenz gegen Antibiotika möglich. Laut Forschungsleiterin Mailis Maes hat sich auch gezeigt, dass die Bakterien, die diese Infektionen verursachen, ähnlich sind wie bei Patienten ohne COVID-19. Daher können auch die normalerweise verabreichten Antibiotika eingesetzt werden. Die Forschungsergebnisse wurden in „Critical Care“ veröffentlicht.