Weiß, wertvoll und weltbekannt: Kaolin ist Gestein des Jahres 2013
Kaolin, das für 2013 zum Gestein des Jahres erkorene Lockergestein, war und ist der wichtigste Rohstoff für die Herstellung des weißen Hartporzellans. Mit dessen Herstellung erst vor dreihundert Jahren in Europa konnte das tausendjährige chinesische Porzellan-Monopol gebrochen werden.
Benannt ist der Kaolin nach einer historischen Lagerstätte in China. Im Deutschen findet sich häufig die Bezeichnung „Porzellanerde“.
Seitdem ist Kaolin nach wie vor ein unverzichtbarer Rohstoff der keramischen Industrie, hat aber inzwischen vielfältige anderweitige Verwendungen gefunden. So werden gegenwärtig mehr als 70 % als Beschichtung und Füllstoff in der Papierindustrie und 13 % in der Gummiindustrie verwendet. Auch als Zuschlagsstoff und Pigment für Lacke und Farben, Düngemittel sowie Lebensmittel wird Kaolin eingesetzt. Die weltweite Jahresförderung liegt bei etwa 45 Mio. Tonnen, wobei Deutschland mit ca. 4,5 Mio. Tonnen einen vorderen Platz einnimmt.
Kaolin entsteht bei der Verwitterung oder hydrothermalen Umwandlung von granitähnlichen oder anderen feldspatreichen Gesteinen und besteht hauptsächlich aus dem Mineral Kaolinit sowie aus Quarz und Resten der Minerale des jeweiligen Ausgangsgesteins. Die meisten der deutschen Kaolinlagerstätten sind im feucht-warmen Klima des Tertiärs entstanden.
Das Gestein des Jahres wird jeweils von einem Expertengremium unter Leitung des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler (BDG) und der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG) ausgewählt, mit dem Ziel, Gesteine, die aufgrund Ihrer geologischen Entstehung und wirtschaftlichen Bedeutung bemerkenswert sind, in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Bisher fiel die Wahl u. a. auf den Basalt, den Granit und den Sandstein.
Weitere Informationen unter www.gestein-des-jahres.de
Am Freitag, den 19. April 2013, findet eine Informationsveranstaltung im Kaolinwerk Kemmlitz statt, bei dem genauer auf Entstehung und Verwendung des Kaolinits eingegangen wird. Es besteht auch die Möglichkeit zur Befahrung des Tagebaus.