Ein Konzept gegen Fake News und Co – Mit einem Brief von Jean Pütz

Auf eine Anfrage zur Mitarbeit an einem interessanten Konzept, welches die Bedeutung von Wissenschaft und Musik ins Gedächtnis der Bürger im postfaktischem Zeitalter zurückführen will, habe ich folgende philosophische Antwort gegeben, was halten Sie davon ?

Sehr geehrter Herr Locksley,
sollte Ihr Projekt kein Wolkenkuckucksheim sein, dann möchte ich Ihnen für das Gesamtkonzept ein großes Kompliment aussprechen. Vermutlich wissen Sie, dass Sie sich ein sehr ambitioniertes Ziel vorgenommen haben. Doch insgesamt reißen Sie bei mir offene Türen ein.
Sie haben sozusagen mein Lebensprojekt kristallisiert, darum ging es mir in meinen gesamten Publikationen. Dahinter stand zunächst einmal, der menschlichen Vernunft eine Chance zu geben, ohne dabei das kulturelle Bedürfnis vieler Menschen zu vernachlässigen. Im Vordergrund stand stets der Begriff Nachhaltigkeit und die naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten so zu nutzen, dass unseren Kindern und Kindeskindern die gleichen Chancen erhalten bleiben. Das schließt natürlich alles das ein, was auch Sie sich zum Ziel gesetzt haben. Deswegen habe ich die Wissenschaft so vermittelt, dass sie für Jedermann verständlich ist, mit enger Anbindung an Biodiversität, anthropogenem Einfluss auf das Klima, Lösungsmöglichkeiten den Menschen so nahe zu bringen, dass sie sie auch emotional verarbeiten können, ohne dem Populismus Tür und Tor zu öffnen.
Dabei setze ich natürlich auch auf die romantische Schönheit der Natur. Im Vordergrund steht da aber auch das logische Verständnis, was sich in der Wissenschaft kristallisiert, ohne Nebenwirkungen und Risiken zu unterdrücken. Ob wir es wollen oder nicht, mit unserer technisch-wissenschaftlichen Kultur, die besonders in den letzten 50 Jahren explodiert ist, haben wir einen Turmbau zu Babel gebaut, der alle Instinkte, die im Mensch genetisch angelegt sind, bei weitem übersteigt. Das heißt, naiv, im Sinne von ursprünglich, emotional gesteuerte Verhaltensweisen bringen uns an den Abgrund des Zusammenbruchs.
Ohne verinnerlichte Bildung wird unsere Gesellschaft scheitern, denn Unverständnis für technische Zusammenhänge werden gesellschaftliche Ängste erzeugen, die rational nicht mehr bewältigt werden können. Das ist der Grund, dass es mittlerweile bei einem Drittel der Deutschen – und wenn man das auf die gesamte Welt spiegelt, mehr als die Hälfte aller Menschen anfällig sind für Verschwörungstheorien. Das gilt vor allen Dingen für Krisenzeiten, wie z. B. Corona, Maßnahmen zur Rettung des Klimas oder wenn faschistische und kommunistische Ideologien wieder Raum greifen usw. Dazu gehört allerdings auch mein obiger Begriff, den ich als Wolkenkuckucksheim bezeichnet habe. Genauso gefährlich ist es z. B., populistisch Hoffnungen zu schüren, die mit Anbindung an die Wissenschaft der Zukunft Klimarettung versprechen, welche aber in der derzeitigen Form in die Katstrophe führen. Ich persönlich halte mit einem Gesamtkonzept dagegen, das technische und soziologische Realitäten einbezieht, aber offenbar im Mainstream fast aller politischen Parteien verloren gegangen ist.. Wenn das Ursache-Wirkungs-Denken und seine inhärente Logik nicht mehr Maßstäbe setzt, dann gute Nacht.
Als reales Beispiel sei das postfaktische Zeitalter und die vielen Fake news genannt, welche durch Donald Trump nur offenbart, aber schon vorher tief in der Volksseele verankert waren. Nur so konnten er und Autokraten wie Hitler, Stalin, Erdogan, Bolsonaro und viele andere zur Macht gelangen. Neue soziale Medien haben natürlich dazu den Weg bereitet. Es begann mit Gutenbergs Buchdruck und endet mit den neuen elektronischen Möglichkeiten. Das Radio in den 1920er ermöglichte Göbbels seine Indoktrination, der Film tat sein übriges, das geht weiter über das Fernsehen – zunächst analog wegen mangelnder Frequenzen eng begrenzt. Durch die Digitalisierung explodierte die Anzahl der Sender. Die individuellen Informationsmöglichkeiten steigerten sich ins unendliche durch das Internet. so etwas traf auf die Menschheit, die völlig ungeschützt reagierte, insbesondere durch Facebook, Twitter, Youtube und Co. Selbst die Vertreter der absurdesten Ideen finden Mitstreiter.
Um die Gefahr zu untermalen, brauchen wir die Kultur inkl. Musik, gestaltete Kunst und kluge Schriftsteller. Es gilt, unsere Demokratie zu retten, deshalb schätze ich Ihre Initiative.

Fazit: Ich bin fasziniert von Ihrem Projekt und würde mich sowohl als Architekt als auch als Mediator beteiligen.

Bei Facebook habe ich über 84.000 Abonnenten, aber das ist offenbar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Hier der Link meines letzten Kommentars, den ich sowohl auf meiner offiziellen als auch auf meiner privaten Facebook-Seite veröffentlicht habe. Dort bin poste ich seit vier Jahren ein- bis zweimal in der Woche Beiträge, die meines Erachtens ans Eingemachte gehen. Von dem nachfolgenden Link können Sie alle vorherigen erreichen. Bitte beachten Sie die Antworten in der Rubrik ‚Kommentare‘, die zu einem unnachahmlichen Diskussions-Forum geworden sind, mit teilweise über Tausend Meinungsäußerungen pro Beitrag.

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Seit 14 Jahren unterhalte ich auch eine wissenschaftliche Homepage die täglich aktualisiert wird und mit einer intelligenten Suchfunktion versehen viele Fragen der modernen Zeit über Wikipedia diskutieren hilft – mit hippokratischem Eid nach besten Wissen und Gewissen, was die Wahrheitsfindung anbelangt. Persönliche Kommentare und Fakten sind streng getrennt. Damit will ich gegen das postfaktische Zeitalter anstinken.

Damit wir in Zukunft einfacher korrespondieren können, erhalten Sie anliegend meine virtuelle Visitenkarte mit meinen Daten. Die Firma Jean Pütz Produkte, über die Sie mich erreicht haben, gehört mir nicht, ich habe ihr nur meinen Namen geliehen. Ich bin auch nicht an ihr beteiligt, sie ermöglicht aber allen Hobbythekfans weiterhin die seinerzeit entwickelten Produkte und Rohstoffen preiswert zu beziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Jean Pütz