Seit über 40 Jahren bin ich Mitglied bei Mercurio, der Deutsch-italienischen Wirtschaftsvereinigung. Es handelt sich hier um einen Verein, der die Wirtschaftsbeziehungen mit dem zweit-wichtigsten Industrieland Europas unterstützt. Was kaum jemand weiß, die italienische Industrie ist größer als die der Franzosen oder Engländer. Leider ist sie relativ schwerpunktmäßig auf den Norden konzentriert, also rund um Mailand, Turin, Bologna, Venedig usw. – evtl. noch Toscana und rund um Rom. Der Süden, der sogenannte Mezzo giorno ist von der italienischen Politik fast immer stiefmütterlich behandelt worden. Zum Teil liegt es daran, dass maffiöse Strukturen immer noch nicht ausgerottet sind, die Industrie scheut das wie die Pest. Das liegt zum Teil aber auch daran, dass – obwohl viele Berufs- und Hoch-Schulen gegründet worden sind, viele jungen Menschen sich nach der Ausbildung zum Norden orientieren, wo die Berufsaussichten besser sind. So fehlt einfach die personelle Infrastruktur, die die Industrie benötigt.
Aus persönlicher familiärer Erfahrung weiß ich, dass auf diese Weise viele gutmeindende Initiativen gescheitert sind. Das gilt ganz besonders für die Jugendarbeitslosigkeit. Das, was dieses Problem bei uns in Deutschland verhindern hilft, ist die geniale duale Ausbildung, die Praxis und Theorie vereint: Den praktischen Teil übernehmen bei uns Industrie und Handwerk, während die Aufgabe der theoretischen Vermittlung der Staat in Form von Berufs- und Fachschulen weitgehend Verantwortlich zeichnet. Mittlerweile gibt es aber auch schon private Institutionen.
Meine Bemühungen, dieses auch in Apulien zu initiieren, ist toal gescheitert.
Nichts desto trotz ist Mercurio für mich eine wichtige Informationsquelle. Jetzt hat in Deutschland der Präsident Dr. Eckhard Petzold ein beachtliches Interview gegeben, welches ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
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Ihr Jean Pütz