Sonnige Aussichten für den internationalen Pelletsmarkt

Sonnige Aussichten für den internationalen Pelletsmarkt
 
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Pforzheim/Berlin (pts019/18.10.2012/13:45) – Insgesamt 310 Teilnehmer aus 32 Nationen besuchten vom 9. bis 10. Oktober 2012 das 12. Industrieforum Pellets in Berlin. Die Experten aus Industrie, Handwerk und Verbänden diskutierten die neuesten Technologien und die Entwicklung der internationalen Pelletsmärkte. Die Nachhaltigkeit in der Produktion und Logistik war ein weiteres zentrales Thema der Konferenz. Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz und zeigten sich vor allem zufrieden mit der zunehmenden Zahl internationaler Gäste: 57 Prozent der Teilnehmer kamen 2012 aus dem Ausland zum Industrieforum Pellets nach Berlin. Auch die inhaltlichen Ergebnisse der Konferenz sorgten für eine positive Stimmung bei Veranstaltern und Besuchern, denn europaweit stehen die Zeichen auf Wachstum. Vor allem im Industriepelletsmarkt für Großanlagen und Kraftwerke verzeichnet die Branche europaweit große Wachstumsraten. Aber auch im privaten Wärmemarkt stellen Hersteller und Dienstleister einen positiven Trend fest.

310 Besucher kamen zum 12. Industrieforum Pellets nach Berlin, 57 Prozent davon aus dem Ausland. Die Veranstalter zogen angesichts der Zahlen eine positive Bilanz und sehen sich in ihrer Strategie bestätigt. "Wir sind zufrieden mit der Resonanz und freuen uns über Teilnehmer aus 32 Nationen. Der Anteil der internationalen Gäste liegt dieses Jahr bei 57 Prozent. Unser Standortwechsel von Stuttgart nach Berlin, den wir vor allem zugunsten unserer ausländischen Gäste vollzogen haben, zeigt damit Erfolg", so Markus Elsässer, Geschäftsführer des Veranstalters Solar Promotion GmbH.

Die Zeichen stehen auf Wachstum

Vor allem der Industriepelletsmarkt erlebt international einen starken Boom, was nicht zuletzt auf die steigenden Rohstoffpreise weltweit zurückzuführen ist. Gerade gewerbliche Großanlagen haben angesichts der Preisentwicklung sehr kurze Amortisationszeiten. Auch der Kraftwerksmarkt wächst beträchtlich, beispielsweise in Großbritannien, wie Arnold Dale von Ekman & Co AB, Schweden, bei seinem Vortrag betonte. Auslöser für diesen Boom ist die britische "Renewables Obligation" Regelung, die stromerzeugende Unternehmen verpflichtet, wachsende Anteile ihrer Produktion aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Das Land besitzt 17 große Kohlekraftwerke, die ganz oder teilweise auf Holzpellets umgestellt werden könnten.

Auch bei der Wärmeerzeugung sind Holzpellets europaweit auf dem Vormarsch mit einem kontinuierlichen Wachstum von zehn bis zwanzig Prozent jährlich. Wie Dr. Christian Rakos, Präsident des European Pellet Council (EPC) berichtete, steigen in der EU die Zahlen der neu installierten Pellets-Heizkessel seit 2010 deutlich an. Im laufenden Jahr werden vorrausichtlich 60.000 Pelletskessel in Europa installiert, davon rund ein Drittel in Deutschland. Bei den Pelletsöfen erwartet die Branche 300.000 neue Geräte europaweit, 200.000 davon allein in Italien. Nach den Vorträgen zu den Entwicklungen der weltweiten Pelletsmärkte, erhielt Rakos noch eine besondere Anerkennung: Martin Bentele, geschäftsführender Vorsitzender, Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV), Berlin, überreichte "Deutschlands kleinen Energieriesen". Damit würdigte Bentele das Engagement von Rakos für den Austausch und die Kommunikation unter den Unternehmen des Wärme- und Strommarktes sowie der unterschiedlichen Verbände in der Bioenergiebranche.

Nachhaltigkeit als zentrales Branchenthema

Einigkeit herrschte auf dem Podium zur hohen Bedeutung von Nachhaltigkeitskriterien für die Branche. Diesem Thema widmete das Industrieforum Pellets eine eigene Session. Behandelt wurden dabei aktuelle Richtlinien und Zertifizierungsmodelle vom Holzanbau bis zur Produktion und zur industriellen Logistik. Aber auch die Grenzen der Zertifizierung wurden dabei deutlich. Wie Harald Arnold von Fram Renewable Fuels LLC., USA, betonte, können sich beispielsweise viele US-amerikanische Waldbesitzer aus Kostengründen keine Nachhaltigkeitszertifizierung ihrer Waldbewirtschaftung leisten, obwohl sie hohe Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards verfolgen. Hier müsse man die geographischen Gegebenheiten beachten. Kritisch diskutiert wurde bei der abschließenden Podiumsdiskussion vor allem der Transport von Pellets über weite Distanzen und die Frage, welche Strecken unter welchen Umständen vertretbar sind.

Effizienz und Sicherheit in Herstellung und Distribution

Weitere Themenblöcke behandelten die Themen Effizienzsteigerung und Lagersicherheit. Im Themenblock "Pelletsproduktion" am Mittwoch, 10. Oktober, stellte Dr. Magnus Stahl, Karlstad Universität, Schweden, vor, wie sich der Energieverbrauch bei der Produktion von Holzpellets verringern lässt. Weitere Vorträge setzten sich mit dem Carbon Footprint der Pelletsproduktion oder dem Einfluss der Partikelgröße von Holzpellets auf die Brenneigenschaften auseinander.

Im Themenblock "Pelletshandling" erläuterte Peter Rechberger, European Pellet Council (EPC), Belgien, Neuerungen bei der ENplus-Zertifizierung. Weitere Themen waren der aktuelle Stand der VDI-Richtlinie für größere Pelletslager und die Veränderungen, die die neue österreichische Lagerraumverordnung (ÖNORM M 7137) mit sich bringt.

Im Themenblock "Logistik & Technologie" ging Gordon Murray, Wood Pellet Association of Canada, den Möglichkeiten einer effizienten internationalen Lieferkette nach. Über Technologie, Entwicklungsstand und Herausforderungen der Torrefizierung referierten Uwe Becker, Kema Consulting GmbH, Bonn, und Stephan Sternowsky, Amandus Kahl GmbH & Co. KG, Reinbek.

Jahreskonferenz des Biomasse-Panels der RHC-Plattform

Abgerundet wurde das 12. Industrieforum Pellets mit der Jahreskonferenz des Biomasse-Panels der "Europäischen Technologieplattform für Erneuerbares Heizen und Kühlen" (RHC-Plattform), das am Mittwochnachmittag, 10. Oktober, tagte. Diskutiert wurden vor allem die Möglichkeiten, Biomasse zur Wärmeerzeugung und Kühlung zukünftig weiter zu entwickeln.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.pelletsforum.de