Sägt die grüne Politik weiterhin an dem Ast, der uns Wohlstand und Frieden beschert hat ? Anstelle eines langweiligen Rückblicks auf das vergangene Jahr möchte ich mal die letzten 50 Jahre Revue passieren lassen. Als Wissenschaftsjournalist habe ich diese Zeit aktiv mitbeobachtet und vieles vorausgesehen, was heutzutage die großen Probleme bereitet. Als Beweis führe ich meine täglich aktualisierte Homepage an. Dort können Sie das alles nachprüfen.
Es begann mit einer völlig irrationalen Ächtung der Kernenergie. Bestimmte Interessengruppen lehrten den Deutschen das Fürchten. Fürchtet euch nicht, so steht es in der Bibel, aber den Deutschen wurde das Fürchten gehörig beigebracht: Kernenergie = Apokalypse, wer konnte dem widerstehen?
Obwohl eigentlich Gegner der Kernenergie, hatte ich eine differenziertere Meinung, denn in nur wenigen Staaten der Welt griff diese Panikmache. Trotzdem muss man akzeptieren, dass bei Umfragen und Wahlen die Mehrheit der Deutschen sich gegen die Kernenergie aussprachen, obwohl die deutschen Kernkraftwerke von allen existierenden die sichersten waren.
Dann kam noch Gorleben hinzu, ein letztlich ungeeigneter Salzstock für die Endlagerung provozierte extrem aggressive Aktivisten unter Anleitung der Grünen zu gewalttätigen Happenings. Nicht mehr die Vernunft, sondern eine Art religiöse Ideologie bestimmte die Szene. So etwas wird heute unter dem Begriff ‚German-Angst‘ subsumiert.
2022 geht nun der letzte Atommeiler vom Netz. Wer aber glaubt, dass die Sicherheit jetzt gewonnen hätte, den sollten die Tausenden von halb oder voll abgebrannten Brennstäben in den ehemaligen Kernkraftzentralen beunruhigen. Eine Entsorgung wird in Deutschland nie mehr möglich sein. In Gorleben haben die Aktivisten geübt, wie man das verhindern kann. Die Quintessenz: Alle deutschen Kernkraftgegner müssen miterleben, dass sich die Staaten Europas darauf geeinigt haben, die Atomenergie als CO2-neutral einzustufen. Allein der Abbau dieser Energieform in Deutschland hat die Volkswirtschaft Billiarden Euro gekostet, mehr als doppelt so viel, wie der von Steuerzahlern finanzierte Bundeshaushalt.
Das Schlimme an diesem ideologischem Prozess ist, dass sich die gesamte Technologie und Wissenschaft aus Deutschland verabschiedet hat. Die besitzen jetzt – inkl. der damit verbundenen Industrie – die Staaten, die unbekümmert auf Kernkraft setzen, insbesondere Russland, China und viele Schwellenländer. Auch bei der Mitwirkung zum Sicherheitskonzept haben wir die Kompetenz verloren. Selbst für neuere Konzepte gilt Deutschland als verbrannte Erde. Sinnvoll wäre gewesen, die alten Meiler so lange wie möglich weiter laufen zu lassen, damit sie wenigstens das Geld verdienen, welches ihr späterer Abbau die Gemeinschaft kosten wird. Das war ja auch beschlossen, doch aus politischen Gründen schwenkte damals die Bundeskanzlerin – immerhin eine Physikerin, die die Konsequenzen hätte wissen müssen – nach dem nicht vergleichbaren Fukushima um und erfüllte den Grünen aus taktischen Gründen kurz vor der Wahl in Baden-Württemberg ihre extremsten Wünsche. Trotzdem ging die Wahl für die CDU verloren.
Aber der Abbau der deutschen Industrie findet nicht nur heutzutage statt, sondern begann schon mit der Roheisen-Produktion. Die dafür notwendige Herstellung von Koks zur Reduktion des Eisenerzes in Hochöfen, war hierzulande nicht mehr möglich. Gleiches gilt für das Ausblasen des im Roheisen enthaltenen Kohlenstoffs in den sogenannten Thomasbirnen.
Die notwendigen und richtigen Umweltauflagen wurden viel zu teuer. Gleiches gilt für die verhältnismäßig umweltfreundliche Edelstahlproduktion, aber diesmal hauptsächlich wegen der hier herrschen extrem hohen Energiekosten. China baut bei uns die Werke ab und bei sich wieder auf. Dabei werden die Chinesen demnächst unsere größten Konkurrenten auf dem Weltmarkt werden.
Den Deutschen ist nie gesagt worden, welche Nebenwirkungen das hat, denn noch herrscht Vollbeschäftigung und keiner denkt daran, dass das auf Grund von politischen Entscheidungen nicht mehr lange so weiter geht.
Sehr offensichtlich wird das durch die Verabschiedung von der genialen Magnetschwebebahn Transrapid. Nicht einmal die vergleichsweite kurze Probestrecke zwischen Köln und Frankfurt, die den Weltmarkt für das System geöffnet hätte, passte den Protest-Aktivisten ins Konzept. Die Folge, die Chinesen erhielten den Transrapid kostenlos. Er wurde dort kürzlich als das Beförderungs-System der Zukunft mit großen Chancen in ganz Süd-Ost-Asien übernommen. Die deutschen Steuerzahler und die Industrie hat das Hunderte Milliarden gekostet. Aber viel schlimmer, aus ideologischen Gründen wurde das verschleudert und die zukünftigen Konkurrenten gestärkt.
Aber die Politik hat daraus überhaupt nichts gelernt.
Auch die Tatsache der Ächtung des Verbrennungsmotors, insbesondere die Verunglimpfung des Diesels, wird noch schlimmere Folgen nach sich ziehen
Der Softwarebetrug der Kooperation von VW und Gleichgesinnten war ein Verbrechen und hat die gesamte deutsche Automobil-Industrie mit Milliarden Strafen in die Bredouille gebracht, aber offenbar erzielen sie immer noch viel Profit und sind noch konkurrenzfähig, hätte nicht die grüne Ideologie dem einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Plötzlich wurde das Elektroauto zum Heilsträger, um das Klima mit seiner CO2-Problematik zu retten. Das aber völlig zu Unrecht. Zwar trägt der Verkehrssektor bei uns etwa 20% zum CO2-Ausstoss bei, aber die privaten Autos nur 6-8% und den soll es besonders an den Kragen gehen. Da unsere Automobilindustrie vorwiegend mit dem privaten Sektor das meiste Geld verdient und jetzt gezwungen wird, auf E-Autos umzustellen, wo sie ihre Konkurrenzfähigkeit erst beweisen muss, wird das zu einem extremen Abbau von 100.000den von Arbeitsplätzen sorgen.
Dabei bringt das reine Elektroauto nach neuester Forschung wegen seiner schlechten Ökobilanz keinerlei Vorteile für die Klimabeeinflussung. Dabei ist die Kreativität der Ingenieure und Techniker schon weit über diese kleinkarierte Verbotsmentalität hinweg. Schon heute ist es mit Hilfe der Elektromobilität besonderer Art – z. B. mit der Hyperhybrid-Methode – möglich Autos zu bauen, mit kleinem effizienten Lademotor ohne Getriebe und nur 1/5 der Batteriekapazität, die alle positiven Eigenschaften eines reinen Elektroautos besitzen. Dieses Auto verbraucht nur 1/3 des Treibstoffs herkömmlicher durch Diesel- oder Otto-Motoren angetriebener Kraftfahrzeuge. Ökologisch wichtig: Das kann auch regenerativer Treibstoff sein. Zwei Prototypen, die von einer österreichischen Firma entwickelt wurden, habe ich bereits mit Vergnügen getestet. Preislich sind sie durchaus konkurrenzfähig, ein Kleinwagen kostet höchstens 10% mehr als bisher, das gilt auch für die Mittelklasse, SUV oder Prestigeautos. Alles auf der Basis von Elektromobilität.
In Verbindung mit der Auswanderung der Automobil-Industrie steht im engen Verbund mit dem Abbau der Maschinenbauindustrie. Diese beiden Industriezweige sind die wenigen, in denen Deutschland noch in der Welt führend waren.
Während die grünen Ideologen sich immer noch vorwiegend den Verkehrssektor vorgenommen haben, wurde von ihnen der gesamte Gebäudesektor völlig übersehen. Im CO2-Ausstoß trägt er mit massiven 50% am CO2-Aufkommen bei. Nicht nur Bündnis90Die Grünen, sondern auch die anderen Parteien waren extrem zurückhaltend, und das seit Jahrzehnten, was die Wärmeschutzverordnungen für Gebäude anbelangt, jahrelang hinter den technischen Möglichkeiten zurück.
So tragen unsere Gebäude, ob privat, industriell oder Behörden, den Hauptteil an Energieverschwendung. Dass Wärme- und Kälte-Erzeugung so aufwendig sind, scheint offenbar der Schwarmintelligenz der Deutschen entgangen zu sein. Abhilfe können da nicht nur kluge Isolationen der Wände und Fenster leisten, der so gescholtene Verbrennungsmotor in Form von Kleinheizkraftwerken und Wärmepumpen, die viel effizienter sind, wenn sie nicht mit elektrischem Strom, sondern mit Erdgas betrieben werden. Dann holen sie fast das Dreifache an Energie aus dem Erdgas heraus, also versehen mit einem Wirkungsgrad von 200 bis 300 %.
Es ist ganz klar, auch die regenerativen Energien dürfen nicht vernachlässigt werden. Aber den Strom nur damit zu produzieren ist nur möglich, wenn im internationalem Hochspannungsverbund die französische Kernkraftzentralen und die polnischen Braunkohlekraftwerke einbezogen werden.
Im Übrigen ist es erstaunlich, dass – wenn die Energieerzeugung über Braunkohle in Deutschland abgeschafft wird, dieser Staat bereitwillig – nur noch mit Ausnahme von regenerativen Energien – auf Energietransport aus dem Ausland setzt. Die strittige Gaspipeline aus Russland, auch Amerika mit seinem aus der Erde gepresstem und später verflüssigtem Erdgas, lassen grüßen. Dabei könnten wenigstens einige der erst kürzlich gebauten modernen Braunkohlekraftwerke unter Vernunft-Aspekten weiterbetrieben, oder sogar neu errichtet werden. CO2 lässt sich leicht aus dem Abgas herausfiltern und wird dann ein Wertstoff, der mit Hilfe der Energie aus Sonne und Wind das Erdöl überflüssig macht. Die Technologie ist vorhanden. Wenn diese Möglichkeiten nicht genutzt werden , kostet das unsere Volkswirtschaft mehr als seinerzeit das Abschaffen der Kernkraftwerke. Können wir uns das leisten – oder ist das ganz bewusst von gewissen Gruppen eingeplant, die in Deutschland eine ökologische Diktatur errichten möchten? Eine Verbots- und Planwirtschaft ist aber nirgendwo auf Welt – auch in der Vergangenheit – jemals erfolgreich gewesen. Außerdem müssen wir der sogenannten gelenkten chinesischen Demokratie, die eigentlich eine Autokratie darstellt, beweisen, dass ein auf sozialer und ökologischer Marktwirtschaft aufgebautes Wirtschaftssystem in sinnvoller Verknüpfung mit allen europäischen Staaten konkurrenzfähig ist.
Leider steht die Uhr – nicht nur was die Klimaproblematik anbelangt – auch in wirtschaftlicher Hinsicht auf fünf vor zwölf. Es muss verhindert werden, dass insbesondere Deutschland zum Agrarstaat mutiert. Doch selbst da gibt es Vorbehalte.
Auch die Bauern leiden unter extremen Restriktionen nicht nur wegen einer verfehlten Subventionspolitik, sondern weil die technischen Möglichkeiten nicht genutzt werden. Das verhängnisvolle Gülleproblem ließe sich durch gezielte Hilfen umweltfreundlich lösen. Selbst Gülle ist eine Art Wertstoff, aus der enorme Energiemengen in Form von Methangas gewonnen werden kann, in dem sie in großen geschlossenen Konvertern vergoren wird.
Hinzu kommt, dass dabei fester Naturdünger entsteht. Dieser kann gezielt und wohldosiert auf die Felder gebracht werden. Im Gegensatz dazu, würde das verhindern, dass die Gülle, je nach Aufkommen auf die Felder in ihrem flüssigen und stinkendem Zustand verteilt werden muss, die dann das Grundwasser mit Nitrat verseucht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei diesem Gärprozess auch Phosphor-Verbindungen anfallen, die sich mittlerweile weltweit als rarer Rohstoff für die chemische Industrie entwickelt haben – also drei Fliegen mit einer Klappe, dank des einzigen Rohstoffs, den Deutschland besitzt, nämlich die Kreativität seiner Bürger.
Dass wir im Übrigen aus Deutschland heraus das Weltklima nicht retten können, mag jedem klar sein. Nur 2% tragen wir zur CO2-Bilanz bei. Aber vielleicht können wir Technologien entwickeln, die es anderen Völkern ermöglichen, die Klimaziele zu erreichen.
Trotz aller Bekundungen in den Klimakonferenzen ist eins klar, Konsens wird niemals erreicht werden, da hilft auch kein Wunschdenken. Vor allen Dingen möchte ich den Klimaideologen ins Gästebuch schreiben: Ihre Philosophien mögen auf den ersten Blick bestechend sein, aber der einzige Störfaktor ist und bleibt immer der Mensch.. Wenn der nicht in die Entscheidungen intensiv mit einbezogen wird, wird alle Bemühungen scheitern.
Dabei ist es wichtig, dass Gesetzmäßigkeiten im menschlichen Gruppenverhalten unbedingt berücksichtigt werden müssen. Das ist sich die Wissenschaft schon fast einig. So etwas untersucht die empirische Soziologie. Das kann zwar nicht aus der Sicht des Individuums beurteilen, aber in Gesellschaft hat das ähnliche Bedeutung wie in der Naturwissenschaft. Deshalb habe ich 8 Jahre lang bei Rene König und Erwin K. Scheuch diese Art von Soziologie studiert. Wenn die Politik gegen diese leider relativ unbekannten Gesetzmäßigkeiten verstößt, wird sie unweigerlich scheitern. Leider macht sich das erst nach Jahrzehnten bemerkbar und Generationen haben darunter gelitten z. B. im Kommunismus und Faschismus, die glaubten, der Mensch wäre mit Gewalt zu seinem Glück zu zwingen.
Es lebe die liberale, soziale und ökologische Demokratie, die im Prinzip das möglich macht.
Natürlich nehme ich die Gelegenheit wahr, Ihnen neben diesen ‚Gedanken zur Zeit‘ viel Glück, Zufriedenheit, Erfolg und Einsicht für das neue Jahr, und der Politik den Blick über den Tellerrand in der postfaktischen Zeit zu wünschen. Es gilt eine Ökodiktatur zu verhindern, ganz im Sinne von meiner permanenten Forderung: “ Gebt der Vernunft eine Chance“
Folge 56 Mit Vernunft in die Zukunft, oder ?
Ihr Jean Pütz
Hier noch ein paar Links die nachdenklich stimmen sollten.
China erwägt teilweise Abkehr vom einseitig propagierten Elektroauto
Wenn-die-Automobilindustrie-stirbt
German Angst Ein Beitrag von mir mit unglaublicher Resonanz