(BAM) – Die BAM betreibt seit Anfang der 1990er Jahre im brandenburgischen Horstwalde, 50 Kilometer südlich von Berlin, das Testgelände Technische Sicherheit (BAM TTS). Sie führt dort u.a. Versuche zur Lagerung und zum Transport von Gasen durch, zur Zulassung von Sprengstoffen sowie Falltests an Behältern, die bei der kerntechnischen Entsorgung zum Einsatz kommen. Das etwa zwölf Quadratkilometer große Areal ist von der Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg als Flugbeschränkungsgebiet ausgewiesen und bietet damit zugleich für zivile Drohnentests bislang ungekannte Möglichkeiten: Um den Luftverkehr nicht zu gefährden, dürfen die „Unmanned Aircraft Systems“ (UAS) in Deutschland nur bis zu einer Höhe von 100 Meter aufsteigen und den Sichtbereich des Piloten am Boden nicht verlassen. Auf dem BAM TTS kann von diesen Beschränkungen nach vorheriger Genehmigung abgewichen werden.
In den nächsten Jahren soll dort ein Bereich entstehen, auf dem sich zahlreiche sicherheitsrelevante Szenarien durchspielen lassen: der Gasaustritt an einer defekten Pipeline, der Brand eines Gefahrguttransporters, aber auch die Überwachung von Kraftwerken, Mülldeponien oder Brückenbauwerken aus der Luft. Die BAM selbst will in Horstwalde smarte Sensoren an UAS testen. Unter der Aufsicht der Bundesoberbehörde sollen aber auch kommerzielle Entwickler von Drohnen und Sensorsystemen Gelegenheit haben, ihre Innovationen zu erproben und begutachten zu lassen. Für das allgemeine Publikum wird das Testgelände auch weiterhin nicht zugänglich sein.
„Mit dem Testgelände Technische Sicherheit ist die BAM seit vielen Jahren in Brandenburg präsent und hat in der Vergangenheit einen zweistelligen Millionen-Betrag in den Ausbau des Standorts investiert“, erklärte BAM-Vizepräsident Werner Daum. „Mit dem neuen Modellprojekt stärken wir diese Zusammenarbeit und bauen sie sogar aus. Denn die wissenschaftliche und kommerzielle Nutzung von unbemannten Luftfahrtsystemen zeichnet sich schon jetzt als stark wachsende Zukunftsbranche in der Industrie 4.0 ab. Wir begleiten diese Entwicklung gern mit unserem sicherheitstechnischen Know-how.“
Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), betonte: „Das Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik zählt zu den dynamischen Wirtschaftssektoren der deutschen Hauptstadtregion. Mit neuen innovativen Konzepten und Technologien leistet das Cluster wichtige Beiträge für die Mobilität der Zukunft. Dazu zählen auch zivil genutzte unbemannte Flugsysteme. Hier hat die Hauptstadtregion besondere Kompetenzen entwickelt. Die Kooperation zwischen WFBB und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung hilft, diese weiter zu stärken. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“ Die WFBB betreibt in Brandenburg das Clustermanagement Verkehr, Mobilität und Logistik.
In einem Pilotprojekt soll in Horstwalde demnächst eine Wetterdrohne aufsteigen und in bis zu einem Kilometer Höhe regelmäßig meteorologische Daten sammeln.
Über die BAM:
Die BAM gewährleistet Sicherheit in Technik und Chemie.
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
Die BAM forscht, prüft und berät zum Schutz von Mensch, Umwelt und Sachgütern. Im Fokus aller Tätigkeiten in der Materialwissenschaft, der Werkstofftechnik und der Chemie steht dabei die technische Sicherheit von Produkten und Prozessen. Dazu werden Substanzen, Werkstoffe, Bauteile, Komponenten und Anlagen sowie natürliche und technische Systeme von volkswirtschaftlicher Dimension und gesellschaftlicher Relevanz erforscht und auf sicheren Umgang oder Betrieb geprüft und bewertet. Die BAM entwickelt und validiert Analyseverfahren und Bewertungsmethoden, Modelle und erforderliche Standards und erbringt wissenschaftsbasierte Dienstleistungen für die deutsche Wirtschaft im europäischen und internationalen Rahmen.
Sicherheit macht Märkte.
Die BAM setzt und vertritt für Deutschland und seine globalen Märkte hohe Standards für Sicherheit in Technik und Chemie zur Weiterentwicklung der erfolgreichen deutschen Qualitätskultur „Made in Germany“.
Über die Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB)
Die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) ist Ansprechpartner für Investoren, ansässige Unternehmen und technologieorientierte Existenzgründungen. Die WFBB bietet alle Leistungen zur Wirtschafts- und Arbeitsförderung aus einer Hand – von der Unterstützung bei der Ansiedlung und Erweiterung über Innovationen, Internationalisierung und Vernetzung bis zur Fachkräfteakquisition und -qualifizierung. Sie unterstützt damit die Weiterentwicklung der branchenbezogenen Wirtschaftscluster des Landes Brandenburg und der deutschen Hauptstadtregion. Als Energiesparagentur ist die WFBB zudem eng eingebunden in die Umsetzung der Energiestrategie des Landes.