Was bedeutet Freiheit ? Das Magazin der Leibniz-Forschungsgemeinschaft

(Leibniz-Institut) – Frei von staatlichen Eingriffen zu denken und zu leben, mag für uns in Deutschland alltäglich sein – aber es ist nicht selbstverständlich. Unsere grundlegenden Rechte schützt seit mittlerweile 70 Jahren das Grundgesetz, auch mit dem Grundrecht auf Wissenschaftsfreiheit, das freie Forschung und Erkenntnisse für alle ermöglicht. Andernorts kämpfen Menschen bis heute für ein selbstbestimmtes Leben. Wie kann Freiheit ein globales Gut werden?

Freie Forschung braucht unter anderem Autonomie, die Möglichkeit, Ergebnisse frei zu publizieren und finanzielle Förderung. In vielen Ländern finden Forschende diese Bedingungen heute vor; in anderen haben sie mit Repression und staatlichen Eingriffen zu kämpfen. Mit der Publizistin Carolin Emcke und der ungarischen Historikerin Andrea Petö haben wir über Wissenschaftsfreiheit gesprochen – und über ihre Gegner.

Am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung befasst sich die Historikerin Juliane Fürst mit Freigeistern in Zeiten des Kalten Krieges: Inspiriert von den Hippies in den USA träumten in den 1960er Jahren auch in der Sowjetunion junge Menschen von Liebe, Frieden und Rock ’n’ Roll. Doch ihre Suche nach Freiheit brachte die Blumenkinder des Ostens in Konflikt mit dem Regime.

Weltweit erleiden Schätzungen zufolge jährlich 130.000 Menschen eine Querschnittslähmung als Folge eines Unfalls, andere schränkt sie von Geburt an massiv in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien in Aachen forscht Laura De Laporte an einer Therapie für Rückenmarksverletzungen. Angetrieben wird sie dabei auch von ihrer persönlichen Geschichte.

Außerdem lesen Sie in leibniz:

Freie Köpfe: Im Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach treffen sich die Koryphäen des Fachs zum Gedankenaustausch – in Workshops oder bei einer Wanderung durch den Schwarzwald.

Wiederansiedlung: Überfischung, Umweltverschmutzung und Dämme haben den Stör aus Deutschlands Gewässern verdrängt. Leibniz-Forscher arbeiten an seiner Rückkehr.

Homosexuelle Emanzipation: Im Interview spricht der Historiker Michael Schwartz über eine Erfolgsgeschichte mit dunklen Kapiteln und Rückschlägen.

Willensfrage: Wie frei sind unsere Entscheidungen wirklich?

Staubfrei: Selbst winzigste Partikel müssen draußen bleiben. Zu Besuch im Reinraum des IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik.

Autokratie: Um an der Macht zu bleiben, beschneiden autokratische Regime die Freiheiten ihrer Bürger – und greifen dazu auch auf demokratische Mittel zurück.

Forschungspolitik: Mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Wilhelm Bauer vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat Leibniz-Präsident Matthias Kleiner über die digitalen Arbeitswelten der Zukunft gesprochen.

Resilienz: Am Römisch-Germanischen Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie untersucht Alexandra W. Busch, was Gesellschaften widerstandsfähig macht.

Nur so ein Vorschlag: In seiner Kolumne lädt Leibniz-Präsident Matthias Kleiner dieses Mal zum Seilspringen ein.

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 95 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 20.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.