(pte) – Das Dampfen von E-Zigaretten mit Nikotin beeinträchtigt den Abtransport von Schleim aus den Atemwegen, wie eine Studie der University of Kansas , der University of Miami und des Mt. Sinai Medical Center zeigt. Werden menschliche Zellen im Labor dem Dampf mit Nikotin ausgesetzt, führt das zu einer eingeschränkten Fähigkeit, Schleim oder Auswurf über die Oberfläche zu bewegen.
Zilienschlagfrequenz leidet
Die Forscher konnten diese sogenannte mukoziliäre Dysfunktion auch bei lebenden Schafen nachweisen, deren Atemwege ähnlich wie beim Menschen auf den Dampf von E-Zigaretten reagieren. Die mukoziliäre Dysfunktion ist ein Merkmal zahlreicher Lungenerkrankungen, wie Asthma, COPD und Mukoviszidose. Das Dampfen mit Nikotin beeinträchtigt die Zilienschlagfrequenz, dehydriert die Atemwegsflüssigkeit und führt dazu, dass der Schleim zähflüssiger oder klebrig wird. Diese Veränderungen machen es für die Bronchien schwieriger, Infektionen oder Verletzungen abzuwehren.
Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass junge Nutzer von E-Zigaretten, die zuvor nie geraucht haben, über ein erhöhtes Risiko einer chronischen Bronchitis verfügen. Charakteristisch für diese Krankheit ist die chronische Produktion von Schleim, die sich auch bei Rauchern beobachten lässt. Laut Seniorautor Matthias Salathe von der University of Kansas bestätigen die jetzt im „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“ veröffentlichten Daten nicht nur diese Ergebnisse, sondern erklären sie auch.
Bronchien länger belastet
Das Dampfen kann mehr Nikotin in die Atemwege transportieren als das Rauchen einer Zigarette. Außerdem ist laut Salathe die Aufnahme in den Blutstrom langsamer. Damit werden die Atemwege möglicherweise länger hohen Nikotinkonzentrationen ausgesetzt. Die Studie hat auch gezeigt, dass Nikotin diese negativen Auswirkungen durch das Stimulieren des Ionenkanals TRPA1 hervorruft.
Das Blockieren von TRPA1 verringerte die Auswirkungen des Nikotins auf den Abtransport von Schleim. Das galt für die Zellkulturen und die Schafe. Salathe betont, dass das Dampfen nicht, wie vielfach von Anfängern angenommen, harmlos ist. „Zumindest steigt dabei das Risiko einer Bronchitis. Unsere Studie könnte gemeinsam mit anderen sogar infrage stellen, ob E-Zigaretten für Raucher eine Alternative zur Schadensbegrenzung sein können.“