(pte030/28.05.2019/13:30) – Die Chancen, schwere Erkrankungen durch eine Impfung gegen A-Streptokokken zu verhindern, sind deutlich gestiegen. Ein internationales Forscherteam hat die Erbinformationen von 2.000 A-Streptokokken aus mehr als 20 Ländern in allen Erdteilen sequenziert. Dabei fanden sie gleichartige Gene in den meisten Proben. Diese gelten jetzt als Kandidaten für ein Impfserum. Bisher gefundene Kandidaten haben einen Nachteil: Sie basieren auf Streptokokken aus hochentwickelten Ländern. Da sich diese Bakterien herkunftsbedingt stark unterscheiden, ist die Chance, einen für alle wirksamen Impfschutz zu entwickeln, auf der bisherigen Basis unmöglich.
Global wirkendes Serum als Ziel
„Wir identifizierten mehr als 290 unterschiedliche Linien von Streptokokken, die klinisch relevant sind“, sagt Studienkoordinator Mark Davies. Die Ergebnisse der Forscher seien „ein enormer Schritt auf dem Weg zu einem global wirkenden Impfserum gegen Streptokokken“. Bisher war kaum etwas bekannt über die genetischen Anlagen von Streptokokken aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Das hat sich mit der jetzigen Studie geändert. Daran waren auch Forscher der University of Queensland beteiligt.
A-Streptokokken sind die Ursache für jeden zehnten bakteriell bedingten Todesfall weltweit. In den ärmeren Ländern sind es jährlich 500.000 Tote. Zu den harmloseren Erkrankungen, die diese Bakterien auslösen, gehören Rachen- Mittelohr- und Mandelentzündungen. Sie sind auch Auslöser von Scharlach und können den Herzmuskel angreifen. Gordon Dougan, der sowohl am Wellcome Sanger Institute als auch an der University of Cambridge http://cam.ac.uk forscht, ist sicher, dass die Daten über die Gene der unterschiedlichen Streptokokken eine ausgezeichnete Basis sind für die Entwicklung eines allgemein wirkenden Impfserums.