Wie ausgerechnet Pinguine uns das Fliegen lehren

(aid) – Biologische Vielfalt spielt sich nicht nur im Mikrokosmos der kleineren Lebewesen ab, sondern betrifft auch vergleichsweise große Arten. Von Menschenhand wurden schon unzählige Großlebewesen ausgerottet und mit ihnen wertvolle Ideen der Natur. Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt und der Mensch weiß, dass es klug ist, die Natur ganz genau zu beobachten und deren intelligente Prinzipien zu nutzen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass ausgerechnet der watschelnde Pinguin für uns einmal Lehrmeister einer besonders energieeffizienten Fortbewegungsweise sein würde? Wissenschaftler fanden heraus, dass Pinguine unter Wasser hohe Geschwindigkeiten erreichen und dafür wenig Energie verbrauchen. Mit umgerechnet einem Liter Benzin kommt das schwarz-weiße Geschoss unter Wasser 1.500 Kilometer weit. Besonders spannend für die Forschung war die Tatsache, dass der Vogel dabei nicht seinen Rumpf bewegt, um Schubkraft zu erzeugen. Dies erledigen die Flügel. Beim Bau von U-Booten oder Zeppelinen, die ebenfall
s mit einem starren Rumpf auskommen müssen, versuchte man daher die Körperform der Pinguine zu imitieren. Denn schließlich wurde der Pinguin im Laufe der Evolution optimal geformt. Anhand des lebenden Vorbildes wurden Modell-Strömungskörper gebaut, die als Vorlagen für weitere technische Entwicklungen dienen. "Fliegen wie ein Pinguin" klingt paradox, aber manchmal steckt in der Natur eben erst auf den zweiten Blick ein Wunder, das es zu erforschen gilt.
aid, Friederike Eversheim