Verbesserte Techniken ersparen Patienten weitere operative Eingriffe
Berlin – Trotz aller Fortschritte in der Chirurgie sind sogenannte „Wiederholungseingriffe“ oft nicht vermeidbar: Ein wiederholter Eingriff ist notwendig, wenn es nach einer Operation Komplikationen gibt oder die ursprüngliche Erkrankung erneut auftritt. Welche Verfahren und Maßnahmen das Risiko von Komplikationen und Rückfällen senken ist Schwerpunktthema des 125. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) vom 22. bis zum 25. April 2008 in Berlin.
Bei operativen Eingriffen im Bauchraum können die Schnittöffnungen sehr groß werden. Mit der Größe des Bauchschnittes wächst das Risiko, dass die verschlossene Wunde später wieder aufbricht. „Ein besonders hohes Risiko für einen Narbenbruch weisen Patienten mit Übergewicht oder nach großen Eingriffen an den Bauchgefäßen auf“, sagt Professor Dr. med. Köckerling, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Viszeralchirurgie (DGVC), Berlin. Mit welchen Verfahren Ärzte auch große Bauchschnitte sicher verschließen, hat das Studienzentrum der DGCH in Heidelberg (SDGC) in einer groß angelegten Vergleichsstudie untersucht. Erste Ergebnisse und zukünftige Projekte stellen Experten auf dem 125. Chirurgenkongress in Berlin vor.
Muss im Bauchraum erneut operiert werden, erfordert dies vom Chirurgen viel Erfahrung. Denn Narben und Veränderungen des bereits operierten Gewebes erschweren den Wiederholungseingriff. Deutsche Qualitätssicherungsstudien zeigen, dass zwölf bis 15 Prozent der Leistenbrüche und zehn bis 15 Prozent der Refluxoperationen bei ausgeprägtem Sodbrennen erneut operiert werden müssen. „Für diese Fälle gibt es Maßnahmen, wie beispielsweise die Verwendung von Netzen“, erläutert Professor Köckerling.
Die Deutsche Gesellschaft für Viszeralchirurgie wird im Rahmen des Chirurgenkongresses in mehreren Sitzungen über die neuesten Techniken bei Wiederholungseingriffen im Bauchraum informieren. Auf einer Pressekonferenz der DGCH am 22. April 2008, zeigt DGVC-Präsident Professor Köckerling, wo es neue Erkenntnisse gibt und wie diese zukünftig zum Wohle der Patienten eingesetzt werden können.