HIV-Ansteckung seltener bei beschnittenen Männern

Hohes Risiko der Infektion bei häufigem Partnerwechsel

Washington (pte, 26. Jan 2005 07:35) – Unbeschnittene Männer, die
häufiger die Sexpartnerin wechseln, infizieren sich mehr als doppelt so
häufig mit HIV als beschnittene. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie
von Forschern aus den USA und Kenia, die in der jüngsten Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins Journal of Infectious Diseases http://www.idsociety.org veröffentlicht wurde.

Das Forscherteam um Jared Baeten hatte zwischen 1993 und 1997 mehr als
740 kenianische Lastwagenfahrer untersucht. Die Trucker wurden nach
ihren Sexualgewohnheiten befragt und mit Hilfe statistischer Modelle
wurde daraufhin das HIV-Risiko ermittelt. Die Probanden waren am Beginn
der Untersuchung alle HIV-negativ. Untersucht wurde auch ob die Männer
beschnitten waren und wie häufig sie außerhalb ihrer Ehe Sexualverkehr
mit Bekannten oder Prostituierten hatten. Der Wahrscheinlichkeit nach
lag das Risiko sich mit dem HI-Virus zu infizieren durchschnittlich bei
eins zu 160. Bei nicht-beschnittenen Männern stieg dieses Risiko auf
eins zu 80 an, bei beschnittenen fiel es auf eins zu 200.

Die Studienautoren gaben an, dass kulturelle Unterschiede bei der
Infektion keine Rolle spielten. Bereits in anderen vorangegangenen
Studien konnten Forscher ein erhöhtes Infektionsrisiko bei
nicht-beschnittenen Männern feststellen. Die Gründe dafür sind bisher
nicht bekannt. Zusätzlich zur Beschneidung konnten die Forscher ein
anderes signifikantes Ergebnis in der Studie feststellen: Die hohe Rate
an Infektionen pro sexuellem Kontakt von Frauen an Männer. In
vergangenen Studien wurden in erster Linie monogame Paare untersucht.
Dort war das Risiko einer Infektion pro Geschlechtsakt bei eins zu
1.000 oder sogar noch weniger. (Ende)

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner