Ballon statt Skalpell!

Nasennebenhöhlen-Chirurgie jetzt einfach und ambulant

Düsseldorf, März 2008. Die Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) ist eine der häufigsten Gründe, den Hausarzt aufzusuchen. Sie ist sogar häufiger verbreitet als Arthritis oder Bluthochdruck. In Deutschland sind rund 10 Millionen Menschen betroffen. Im Zeitraum von 2000 bis 2005 war bei chronischer Sinusitis mit vollstationärer Behandlung eine Zunahme von über 20 % zu verzeichnen. Milliardenkosten belasten das Gesundheitssystem, Millionen von Arbeits-Ausfalltagen die Arbeitgeber. Ganz zu schweigen von der langwierigen schmerzhaften Pein für Patienten. Ein neues Verfahren zur Nebenhöhlenchirurgie lässt Betroffene jetzt befreit durchatmen: Ballon Sinuplastik heißt die Innovation, die mit einem kleinen Ballon die Belüftung in den Nasennebenhöhlen wieder herstellt und für Druckentlastung sorgt. Ganz ohne Klinikaufenthalt. Diese neue Methode basiert auf der Ballondilatation (Methode zur Aufdehnung krankhaft verengter Blutgefäße mittels eines an einem Gefäßkatheter angebrachten Ballons), die vor genau 30 Jahren die Herzchirurgie revolutionierte.

Mit diesem neuen Verfahren zur Nasennebenhöhlen-Chirurgie soll zukünftig vielen Patienten mit chronischer Sinusitis schnell, ambulant und unblutig, so gut wie schmerz- und risikofrei langfristig Heilung verschafft werden. Bundesweit arbeiten schon über 20 speziell in diesem Verfahren ausgebildete Hals-, Nasen-, und Ohren-Fachärzte mit der Ballon Sinuplastik/Balloon Sinuplasty, die aus den USA kommt und sich dort in den letzten zwei Jahren bereits großer und zunehmender Beliebtheit erfreut hat. Weltweit wurden Schätzungen zufolge bereits mehr als 20.000 Patienten erfolgreich operiert, jetzt lässt das Verfahren auch Betroffene in Deutschland hoffen.

Chronische Sinusitis – wie sie entsteht
Unser Kopf ist von einem System von Hohlräumen, den Nasennebenhöhlen durchzogen.
Wenn ein lästiger Schnupfen nicht nach einigen Tagen zurückgeht, kann sich der Infekt bis in die Nasennebenhöhlen ausweiten. Diese sind wie die Nase mit Schleimhaut überzogen. Bei Entzündungen schwellen die Schleimhäute an und produzieren vermehrt Sekret. Schwellen die Hohlräume zu, kann der Schleim nicht abfließen und fördert weitere Entzündungen.
Mehr als 9 Mio mal stellen Ärzte pro Jahr die Diagnose Sinusitis in Deutschland.  Auf etwa 90.000 Patienten wartet der vollstationäre Klinikaufenthalt mit Nasennebenhöhlen-OP. Im Gegensatz zur akuten Sinusitis spricht man immer dann von einem chronischen Verlauf, wenn die Symptomatik länger als acht Wochen besteht oder häufiger als viermal im Jahr auftritt. Die Nasenatmung ist behindert, Kopfschmerzen und Fieber können ebenfalls zu den unangenehmen Begleiterscheinungen zählen. Unbehandelt kann eine fiebrige Sinusitis in Einzelfällen zu ernsthaften Komplikationen bis hin zur Hirnhautentzündung führen. Doch aufgrund der aufwändigen, unangenehmen und sehr schmerzhaften klassischen OP-Verfahren nahmen bisher geschätzte 230.000 Patienten sogar lieber eine schlechte Lebensqualität in Kauf, als sich operieren zu lassen.

Kleiner Ballon für große Lebensqualität:
minimal invasive Technik mit exzellenten Ergebnissen
Bei chronischer Sinusitis, die medikamentös nicht mehr in den Griff zu bekommen ist, wurden bisher beim HNO-Spezialisten die Engstellen im Nasennebenhöhlensystem per Zange und Skalpell beseitigt. "Das jetzt im HNO-Bereich neue Prinzip der Ballon-Sinuplastik besteht in der Erweiterung der engen Zugänge zu Kiefer-, Stirn- oder Keilbeinhöhle durch Aufdehnung mit einem Ballonkatheter", erläutert Prof. Dr. Jochen Werner, Chef der HNO-Uniklinik Marburg und einer der ersten Anwender der Methode in Deutschland. Über einen dünnen weichen Führungskatheter, durch den ein Führungsdraht in die entsprechende Nebenhöhle eingebracht wird, bewegt der Spezialist unter Röntgenkontrolle den Ballonkatheter an die richtige Position. Durch Füllung des Ballons mit Kontrastmittel und Kochsalz wird mit einer Hochdruckspritze auf ca. 5 – 7 mm Durchmesser der verengte Drainageweg dauerhaft erweitert. Die Engstelle ist jetzt erweitert und das gestaute Sekret kann abfließen. Im Gegensatz zur bisherigen Vorgehensweise bleibt die Schleimhaut intakt, Narben, Blutungen oder Schmerzen gibt es in der Regel nicht. Auch die unangenehme Nasentamponade und weitere Komplikationen wie Verlust des Geruchssinns oder neue Engstellen durch Narbenbildung sind nicht bekannt. Der Patient ist in der Regel schon am Tag nach dem Eingriff weitestgehend uneingeschränkt belastbar.
Studien (z. B. von Rehl und Vaughan auf der Tagung der amerikanischen rhinologischen Gesellschaft 2007) belegen eine fast 100 %ige Erfolgsquote! Selbst nach einem Jahr waren noch 98 % der mit der Ballon Sinuplastik behandelten chronisch entzündeten Nasennebenhöhlen offen, so das Ergebnis der Multicenter Studie CLEAR, die von führenden Spezialisten in den USA im letzten Jahr durchgeführt wurde. Auch wenn es sich hierbei zum aktuellen Zeitpunkt um Kurzzeitergebnisse nach einem Jahr handelt, lässt es viele Betroffene jetzt auch in Deutschland hoffen. In über 20.000 Fällen, die meisten in den USA, hat es bei über 70.000 Nebenhöhlen keine ernsthaften Komplikationen gegeben. Selbst die amerikanische Gesellschaft für Rhinologie (ARS) empfiehlt die Balloon Sinuplasty als sichere und effektive Technik, die mögliche weitere operative Eingriffe überflüssig macht.
Die Materialkosten ab ca. 1.200 € werden allerdings noch selten von den Krankenkassen übernommen. Einige BKKs haben jedoch bereits aufgrund der bisher veröffentlichten sehr guten Behandlungserfolge die Kosten erstattet. Also empfiehlt sich, auf jeden Fall vor Beginn einer Behandlung einen Antrag auf Kostenübernahme bei der zuständigen Krankenkasse zu stellen.

Anwender der Ballon Sinuplastik finden Interessierte unter www.neumedpro.de.