Kommissar droht Konzernen im Fall der Beibehaltung des bisherigen Weges
Brüssel (pte, 20. Jan 2005 17:30) – Aus Brüssel kommen scharfe Töne in
Richtung Lebensmittelindustrie. Die EU-Kommission droht all jenen
Nahrungsmittelherstellern mit Gesetzesmaßnahmen, wenn diese ihre
Junk-Food-Werbung für Kinder nicht einstellen, berichtet der Media
Guardian http://media.guardian.co.uk.
Gesundheitskommissar Markos Kyprianou warnte die Industrie hinsichtlich
der zunehmenden Fettleibigkeit unter jungen Menschen. Selbstregulation
sei der schnellste und effektivste Weg, um auf das Problem aufmerksam
zu machen. Die Konzerne haben laut Kyprianou noch ein Jahr, bevor die
EU die notwendigen Schritte einleitet.
Teil des Problems sei nach wie vor die Wahrnehmung der Fettleibigkeit
als primär US-amerikanisches Problem. Kyprianou verlangt von der
Industrie künftig auch eine bessere Produktkennzeichnung. Die
Zusammenarbeit mit den Regierungen und Gesundheitsorganisationen bei
der Promotion eines gesunden Lebensziels soll zusätzlich erfolgen. Im
März sollen die ersten Gespräche über selbstregulative Standards
erfolgen und Ende des Jahres dann die ersten Ergebnisse vorliegen.
Eingelenkt hat erst kürzlich Kraft Foods und schlägt im Bereich der
Nahrungsmittelwerbung für Kinder unter zwölf Jahren in den USA eine
neue Richtung ein. Bis 2006 soll diese Linie weltweit umgesetzt sein.
Dadurch soll das Konzernimage bei Eltern und „Gesundheits-Fanatikern“
verbessert werden, die sich um die Ernährungsgewohnheiten ihrer
Sprösslinge Sorgen machen. Kraft will künftig keine TV-, Print- und
Radio-Werbung mehr für einige Produktlinien machen, die sich bis dato
direkt an die Zielgruppe der Sechs- bis Elfjährigen gerichtet haben.
Werbeeinschaltungen für Snacks bei anderen Zielgruppen sollen jedoch
bestehen bleiben.
pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050114004.
Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Franz Ramerstorfer