Solarindustrie muss Gewinne machen

Viele Menschen sehen in tiefer Sorge das Desinteresse der
Bush-Administration oder das angebliche Desinteresse der indischen oder
chinesischen oder anderer Bevölkerungen am Klimaschutz. Sie können sich
nicht vorstellen, wie ein nationaler deutscher Alleingang das weltweite
Problem lösen könnte.
Wenn Klimaschutz nur aus Emissionshandel, Energiesparen und Verzicht
bestünde, dann wäre in der Tat die Lage aussichtslos.

Glücklicherweise haben aber Ingenieure in Europa, Japan und USA eine
Reihe von Erfindungen gemacht, mit denen Energie emissionsfrei aus
Sonne, Wind, Wasserkraft und Biomasse sowie Geothermie gewonnen werden
kann. Mit Hilfe dieser Erfindungen werden in Deutschland schon 13
Prozent des Strombedarfs erzeugt und die Menge der installierten Anlagen
steigt ständig. Die Massenproduktion senkt bereits die Kosten. In
wenigen Jahren kann Strom aus solchen Anlagen billiger sein als Strom
aus Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken. Dann werden auch die ärgsten
Klimamuffel – auch die in Indien, China oder den USA – schon aus
Preisgründen lieber Solaranlagen, Windanlagen, Biogaskleinkraftwerke und
Stromspeicher einkaufen als Dieselgeneratoren oder Kohlekraftwerke.

Es genügt deshalb, wenn wir BEI UNS im Land die neuen Techniken zur
Marktreife bringen und durch weitere gesetzliche Verbesserungen und
Anreize diesen Vorgang noch beschleunigen. Das ängstliche Schielen
darauf, ob andere Staaten einen ähnlichen Beitrag wie wir zum
Klimaschutz erbringen, ist unsinnig, fast sogar lächerlich:
Wann hat jemals ein Land die Entwicklung neuer Produkte davon abhängig
gemacht, ob die anderen Länder einen "angemessenen Anteil" beitragen?
Hat Henry Ford darauf gewartet, dass in Deutschland das Automobil in die
Massenproduktion kam? Hat Microsoft erst dann mit der Verbreitung von
Windows Ernst gemacht, nachdem europäische Firmen versichert haben, sie
würden auch einen angemessenen Anteil an Computerprogrammen erstellen?
Völlig absurd, solche Ideen! Soll vielleicht die deutsche Firma Enercon
– Weltmeister beim Bau von Windanlagen – zögern, weil viele andere
Länder keinen Anteil an der Windradproduktion aufweisen können?

Merkwürdig, dass viele Menschen noch immer nicht die wirtschaftlichen
Chancen begriffen haben, die – auch im Klimaschutz – demjenigen winken,
der mit seinen Produkten früher die Marktreife erreicht und den
Weltmarkt erobert.

Die Gegner der Energiewende stehen nicht nur in Indien, in China oder im
Weißen Haus, sie stehen auch mitten unter uns. Dabei tut ihre Motivation
leider nichts zur Sache. Im Hinblick auf das Endergebnis ist es nämlich
gleichgültig, ob jemand die Erneuerbaren Energien als Konkurrenz ansieht
und sie deshalb verhindert, oder ob er durch Vorurteile und Zweifel zum
Bremser wird. Die Gegner fordern Verlängerung der Laufzeiten für die
Atomkraftwerke, angeblich um Zeit für den Ausbau der Erneuerbaren
Energien zu gewinnen, und sie erschweren im selben Bundesland die
Genehmigungsvoraussetzungen für den Neubau von Kleinwasserkraftwerken
und Windanlagen auf das Unerträglichste.
Die Gegner/Bremser jammern, wenn bei der Solarenergie Gewinne gemacht
werden – so als gäbe es in anderen Zweigen der Energiewirtschaft nicht
erheblich höhere Gewinne. Sie halten sich für Wirtschaftsexperten und
haben noch nicht einmal begriffen, dass Unternehmer sich nur dann einer
neuen Technik zuwenden, wenn sie mit ihr höhere Gewinne erzielen können
als mit der bisherigen Technik. Sie beklagen, dass die Gewinne bei der
Produktion von Solaranlagen auf Kosten der Verbraucher gemacht werden –
so als würden Gewinne in anderen Zweigen der Energiewirtschaft von einer
guten Fee überreicht. Sie schreiben in einer hochbezahlten Studie für
das Umweltministerium den Satz "Eine Fortsetzung dieser
Wachstumsentwicklung (der Photovoltaik) über einen längeren Zeitraum ist
in Deutschland nicht vorstellbar".
http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/zuwachsz.htm
Sie offenbaren damit einen erschreckenden Mangel an Phantasie oder
schlimmer noch einen erschreckenden Mangel an wirtschaftlichem
Hintergrundwissen. So hat z.B. das rasante Wachstum des Handy-Markts
erst dann aufgehört, als jeder überhaupt in Frage kommende Bürger
mindestens ein Handy hatte, und von einer solchen Sättigung ist der
Photovoltaik-Markt noch meilenweit entfernt!
Wahrscheinlich können sich die gleichen Leute auch nicht vorstellen,
dass der Meeresspiegel steigt, wenn alle Gletscher abschmelzen.
Vielleicht hilft ihnen ein Blick auf die Landkarte:
http://www.sfv.de/artikel/2007/meeressp.htm

Für Bremser, Zweifler und Verzweifelte haben wir die Möglichkeit eines
vollständigen Umstiegs auf Erneuerbare Energien ganz kurz und
anschaulich auf unserem Flyer 100 % dargestellt. Machen Sie sich die
Freude und schauen Sie ihn an.
http://www.sfv.de/artikel/2007/flyer_da.htm
Kopieren Sie den Flyer, geben ihn weiter. Legen sie ihn Ihren Briefen
bei. Vielleicht können Sie den Flyer sogar als kostenlose Werbung Ihrer
Zeitung beilegen – fragen Sie einfach mal nach.
Die Versorgung mit 100 Prozent heimischen Erneuerbaren Energien muss im
Gespräch bleiben!

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