Tokio (pte/13.07.2006/11:00) – Der japanische Tüftler Takamichi
Nakamoto hat ein Gerät entwickelt, das Gerüche aufnehmen, analysieren
und reproduzieren kann. Mithilfe von 15 Sensoren wird der registrierte
Duft in seine Grundbestandteile zerlegt und das Ergebnis digital
gespeichert. Anhand dieses erstellten Rezepts kann Nakamotos Apparatur
den Geruch anschließend wieder zusammengestellen, indem 96 verschiedene
Chemikalien im richtigen Verhältnis gemischt werden, berichtet die
Japan Times.
Die Vision des Erfinders ist, dass Düfte künftig per Handy verschickt
werden können. Passende Anwendungsbeispiele hat er auch parat. Im
Lebensmittelhandel könnte anhand des verschickten Geruchs die Frische
von Fisch auch aus der Ferne beurteilt werden. Im Onlinehandel sieht
Nakamoto Potenzial bei Blumen- oder Parfumhändler, die Vorabproben
ihrer Düfte via Handy an den Käufer bringen. Schließlich könnte
jedermann mit dem Geruchsrecorder Düfte einfangen und sozusagen als
Souvenir von einem Urlaub oder schönem Erlebnis mitnehmen.
Derzeit ist das Gerät mit den Maßen von einem Meter mal 70 Zentimetern
noch eine ziemlich unhandliche Maschine. Nakamoto ist jedoch schon
damit beschäftigt, sie zu miniaturisieren. Der schwierigste Teil der
Konstruktion seien die Sensorchips gewesen, die das Aroma in die
digitale Duftformel umwandeln sollen, so Nakamoto. Der nächste Schritt
in der Entwicklung soll die Ausweitung des Gruchsangebots sein, denn
bislang ist die elektronische Nase auf fruchtige Gerüche spezialisiert.
Laut Nakamoto sei jedoch jede Aromarichtung machbar, vom Fischgestank
bis zum Benzingeruch.
Vor kurzem stellte das japanische Telekom-Unternehmen NTT DoCoMo ein
ähnliches System vor, mit dem in Kinos Filme duftmäßig untermalt
werden. Dabei wurden Aromaabsorber unter den Sitzen der Zuschauer
installiert. Bei einigen Szenen des Hollywood-Streifens "The New Yorld"
wurden zum Film passende Gerüche abgegeben.