Verschwörungstheoretiker sind oft kriminell
Britische Psychologen bestätigen ungewöhnlichen Zusammenhang in aktueller Untersuchung
Canterbury/Stoke-of-Trent (pte039/27.02.2019/13:38) –
Verschwörungstheorien verführen deren Anhänger dazu, in die
Kleinkriminalität abzurutschen oder sie zumindest zu akzeptieren. Das
ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie von Karen Douglas,
Psychologin an der University of Kent http://kent.ac.uk , und ihrem Team.
Mangel an Bindungen
Bisher wurde der Hang zu derartigen Theorien bereits mit Vorurteilen,
politischem Desinteresse und Untätigkeit in Verbindung gebracht. Jetzt
kommt dazu, dass Verschwörungstheoretiker antisoziales Verhalten an den
Tag legen. Typisch ist es den Forschern nach, dass diese beispielsweise
den Umtausch von Produkten oder die Erstattung des Kaufpreises
verlangen, obwohl sie dazu kein Recht haben. Das Stehlen von
Einkaufswagen in Supermärkten zählen die Wissenschaftler ebenfalls dazu.
Dieses kleinkriminelle oder unsoziale Verhalten verbinden die Experten
mit einem gefühlten Mangel an gesellschaftlichen Bindungen und einer
sogenannten Anomie. Darunter verstehen Soziologen einen Zustand
fehlender oder schwacher sozialer Normen, Regeln und Ordnung. "Unsere
Arbeit hat erstmals gezeigt, welche Rolle Verschwörungstheorien bei der
Haltung von Menschen gegenüber der alltäglichen Kriminalität spielen
können", sagt Douglas. Es zeige, dass Menschen, die nach eigenem Gefühl
Opfer von Verschwörungen sind, eher geneigt sind, ein unethisches
Verhalten an den Tag zu legen als andere.
Recht und Ordnung egal
Dan Jolley von der Staffordshire University http://staffs.ac.uk im britischen Stoke-of-Trent, kommentiert das Forschungsergebnis aus
Canterbury so: "Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, neigen
dazu, die alltäglichen kriminellen Aktionen kleinzureden. Diese Theorien
führen dazu, dass Menschen das Gefühl für Recht und Unrecht verlieren."
Das wiederum begünstige kriminelle Aktivitäten.