Chaos im Körper verhindert Krankheiten – Mit einer persönlichen Bemerkung von Jean Pütz

Meine persönliche Bemerkung:

diese auf den ersten Blick
verblüffende Aussage scheint widersprüchlich zu sein. Aber ich persönlich habe
dem Chaos, das sogar eine mathematische Beschreibung in der sogenannten
Chaostherapie Ende der 80er Jahre gewidmet, die unter dem Titel Ordnung aus dem
Chaos- Synergetik als Ordnungsprinzip der Natur‘ stellte ich die vielfachen
Möglichkeiten der Chaosbetrachtung dar. Eine Lehre, die ich daraus gezogen
habe, ist, dass Chaos ganz bestimmte Gesetzmäßigkeiten beinhaltet, die es
ermöglichen, es für vielerlei Zwecke zu benutzen. Wenn man einen Vogel- oder
einen Fischschwarm beobachtet glaubt man, dass im Innern das totale Chaos
herrscht, aber trotzdem besitzt es enge Grenzen. Der Autor Frank Schätzing, mit
dem ich befreundet bin, meint, es gäbe so etwas wie eine Schwarmintelligenz.
Mag sein, dass diese  bestimmten Chaosgesetzen unterworfen ist. Leider
stimmt das nicht beim menschlichen Verhalten, insbesondere der Demokratie. Da
gibt es Ordnungsgesetzmäßigkeiten wie z. B. die selektive Wahrnehmung, die das
ad absurdum führen. Der Bürger, der dieser selektiven Wahrnehmung unterworfen
ist, nimmt nur das wahr, was in sein bekanntes Wissen oder seine Vorurteile
passen. Die Folge ist, dass selbst realitätsfremde Ideologien Oberhand bekommen
können. Das zum Thema Chaos. Allerdings scheinen jetzt zwei Mediziner das Chaos
gezielt zu nutzen, um bessere Einblicke in die Funktionsweise und Reaktionen
des Immunsystems zu gewinnen. Daher gebe ich diesen interessanten Artikel –
allerdings mit Vorbehalt – weiter.

pte20190118003 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Chaos im Körper verhindert Krankheiten

Schwere Erkrankungen wie Krebs und Diabetes können effektiver behandelt werden

(pte003/18.01.2019/06:10) – Chaos im
menschlichen Körper kann das Immunsystem optimieren, sodass es aktiver gegen
schwere Krankheiten wie Krebs und Diabetes vorgehen kann. Das haben Forscher an
der University of Copenhagen http://ku.dk/english herausgefunden. Privatdozent Mathias
Heltberg und Professor Mogens Høgh Jensen, die im Nils-Bohr-Institut der
Hochschule arbeiten, machten damit einen großen Schritt hin zum besseren
Verständnis der Funktionsweise des Immunsystems.

Bessere Immunreaktion

Körperzellen, so die Erkenntnis der beiden
Forscher, regulieren sich selbst durch Chaos. Im Detail geht es um ein Protein
mit der Bezeichnung NF-kB, das in Zellen produziert wird und bestimmte Gene
aktiviert. So unterstützt es unter anderem die Immunabwehr und damit die
Fähigkeit des Körpers, sich gegen das Auftreten von Krankheiten zu wehren. Die
Konzentration dieses Proteins schwankt stark. Dieses Chaos wirkt auf die Gene
ein und damit auf den Zustand der Zellen.

Die beiden Wissenschaftler haben gezeigt,
dass das chaotische Schwingen der Protein-Konzentration die Aktivität mehrerer
Gene erhöht, die sonst untätig sind. Das Chaos tunt gewissermaßen das
Immunsystem. "Unsere Erkenntnisse können einen enormen Einfluss auf unser
Verständnis der Funktion des Immunsystems haben", weiß Jensen.
"Letztlich können wir herausfinden, wie einige der schwersten Krankheiten
wie Krebs, Diabetes und Alzheimer vermieden werden können."

Chaos sorgt für Dynamik

In den Zellen müsse dazu die nötige
Dynamik herrschen. Das könne man möglicherweise durch neue Medikamente
erreichen, die für das nötige Chaos sorgen. Zur Diagnose könne man Zellen
entnehmen und untersuchen, ob in ihnen Chaos herrscht. Wenn sich das nicht
nachweisen lässt, könne man das Auftreten von Krankheiten möglicherweise
voraussagen, ehe sie auftreten, sodass eine vorbeugende Therapie eingeleitet
werden könnte, so Heltberg.

Die Forscher waren vom Ergebnis ihrer Arbeit selbst
überrascht, weil bisher angenommen wird, dass Zellen Chaos tunlichst zu
vermeiden suchen. "Chaos ist eine wohl definierte mathematische
Dynamik", sagt Jensen. Diese Methode werde beispielsweise in der
Wettervorhersage angewandt. Dass sie auch in lebenden Zellen stattfinde, sei
völlig neu.