Rückblick 2018:
Drohnen und Internet überall
Wachsendes Internet der Dinge bleibt auch weiterhin eine mehr als große Sicherheitslücke
(pte001/31.12.2018/06:00) – Modernste Entwicklungen wie neue
Space-Age-Materialien sind zwar ein Versprechen, wirklich den Alltag
durchdrungen haben sie aber 2018 noch nicht. Praktisch allgegenwärtig
ist dagegen mittlerweile das Internet, insbesondere das Internet der
Dinge, das eben kein klassischer Computer ist und meist noch schlechter
gegen Hacker abgesichert als jeder PC. Dabei fahren und schwirren derlei
Dinge inzwischen fast überall umher, sind doch Drohnen mittlerweile
selbst schon als Kinderspielzeug zu haben.
Spielzeug für alle
Lange waren sie eher ein Spielzeug für Geeks, doch mit der gestengesteuerten "Air Hogs Supernova" (siehe: http://pte.com/news/20180220018 ) haben günstige Drohnen nun auch das Kinderzimmer erreicht – das
vielleicht deutlichste Beispiel, dass die Gadgets mittlerweile praktisch
jeden Bereich des Lebens durchdringen. Nützliche Anwendungen reichen
von der Landwirtschaft über die Überwachung aktiver Vulkane bis hin zu
Systemen, die vor Schadstoffen und giftigen Gasaustritten in der Luft
warnen. Wobei zugegeben, der schwebende Schirm (siehe: http://pte.com/news/20180604013 ) ist wohl doch mehr ein Spielzeug für Geeks.
Verspielte Geeks sind wohl auch der Grund, warum sich Behörden mehr mit
dem Thema Drohnen befassen. Der US-Bundesstaat New Jersey beispielsweise
wurde Anfang 2018 zum Vorreiter mit einer Gesetzgebung gegen
betrunkenes Drohnenfliegen. Die Forschung indes bringt Drohnen immer
neue Tricks bei, etwa das Flügelanlegen bei Engstellen, und arbeitet
fleißig an immer kompakteren, leistungsfähigen Drohnen. Das
Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat einen extrem kompakten
Prozessor vorgestellt, der Drohnen im Bienen-Format ermöglichen soll
(siehe: http://pte.com/news/20180621003 ) – und die NASA träumt bereits davon, mit Schwärmen von Bienen-Robotern den Mars zu erforschen.
Allgegenwärtiges Netz
Vernetzte Drohnen sind zudem einer der sichtbareren Bestandteile des
rasant wachsenden Internets der Dinge (Internet of Things, IoT), das
bald praktisch überall sein könnte. So haben Forscher gezeigt, wie sie
Toilettenpapier zum Smart-Sensor (siehe: http://pte.com/news/20180214020 ) oder mit einfachen Tags praktisch jeden Alltagsgegenstand zum Teil
des IoT machen. Immer mehr und auch immer kompaktere Wearables und
andere Smart-Gadgets wollen freilich auch Strom. Daher arbeitet die
Forschung intensiv an neuen Quellen wie triboelektrischen
Nanogeneratoren und Speicherformen wie Garn, der für Akku-Kleidung
geeignet wäre (siehe: http://pte.com/news/20180403002 ).
Zudem stellt sich mehr denn je die Frage, wie der Mensch sinnvoll mit
all den Maschinen interagieren kann, und Wissenschaftler probieren immer
neue Ansätze. Die Palette reicht von Headsets, die einen praktisch
denken hören, über die Idee, Eye-Tracking in (Daten-)Brillen zu verbauen
(siehe: http://pte.com/news/20181031005 ) bis hin zum Konzept, ganze Wände zu Touchscreens zu machen. Für den
mobilen Alltag etwas praktischer scheint aber eine Idee der Carnegie
Mellon University: Warum nicht Wearables über die eigene Haut steuern
(siehe: http://pte.com/news/20180502019 )? Die hat man immer dabei und größer als ein Smartwatch-Display ist sie allemal.
Knackpunkt IT-Security
Eines der größten Herausforderungen des IoT bleibt die Sicherheit. Die
ist bislang oft mangelhaft. Viele Geräte nutzen standardmäßig unsichere,
unverschlüsselte Verbindungen, so auch der verbreitete humanoide
Roboter "Pepper" (siehe: http://pte.com/news/20180529025 ). Energieeffizientere Chips für die Hardware-Verschlüsselung könnten
helfen, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Ein Forscher hat dieses
Jahr aber auch vorgeschlagen, die unvermeidbaren Abweichungen zwischen
eigentlich baulichen CPUs als Basis für die Verschlüsselung zu nutzen.
Wichtig wäre bessere IT-Security auch im Verkehr, denn das IoT macht in
Form smarter Autos letztlich auch Straßen Cyber-unsicher. Entsprechend
wichtig ist es, die Fahrzeuge gegen Hacker-Angriffe abzusichern (siehe: http://pte.com/news/20180530029 ). Das scheint umso dringlicher, desto mehr auch selbstfahrende Autos
tatsächlich auf die Straßen gelangen – in den USA gibt es bereits Tests
mit autonomer Pizzazustellung. In den Verkehr selbst sollen sich solche
Fahrzeuge übrigens auch dadurch besser einfügen, dass sie sich eher so
verhalten, wie wir das von menschlichen Fahrern kennen – aggressive
Spurwechsel inklusive (siehe: http://pte.com/news/20180523023 ).
Nicht von dieser Welt
Apropos Autos: Elon Musk hat dieses Jahr als PR-Stunt einen Tesla
Roadster in den Weltraum geschossen und so unbeabsichtigt auch die
Diskussion darüber angeregt, wie viel Müll die Menschheit schon ins All
geblasen hat. Immerhin ist Weltraumschrott ebenso wie natürliche
Meteoriten ein Risiko für die Raumfahrt und insbesondere die menschliche
Eroberung des Sonnensystems. Daher arbeiten Forscher bereits an
intelligenten Sensoren, die Einschläge in aufblasbare Habitate erfassen
könnten (siehe: http://pte.com/news/20180312002 ).
Für die Raumfahrt interessant sind auch neueste Errungenschaften der
Materialforschung, wie beispielsweise extrem temperaturbeständige
Materialien, die härter und leichter sind als Carbide. Das nun schon
etwas bekanntere Kohlenstoff-Wundermaterial Graphen indes könnte die
Kühlung von Satelliten revolutionieren. Und manchmal finden
Weltraum-Technologien in überraschender Weise ihren Weg zurück auf die
Erde – beispielsweise zum Schutz von Shaolin-Büchern (siehe: http://pte.com/news/20180517027 ).