Nicht-Erkennen von Stars identifiziert Demenz

pte20130813015 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Nicht-Erkennen von Stars identifiziert Demenz

Erste Tests erfolgreich durchgeführt – PPA im Frühstadium erkennbar

(pte015/13.08.2013/11:20) – Menschen zu ersuchen, Fotos von
Berühmtheiten wie Elvis Presley oder Prinzessin Diana mit Namen zu
versehen, könnte laut einer Studie der Northwestern University http://northwestern.edu dabei helfen, erste Anzeichen einer Demenz zu erkennen. Ärzte setzen
derzeit einfache Tests zur Überprüfung der geistigen Leistungsfähigkeit
um.

Laut der in Neurology http://neurology.org veröffentlichten Erhebung sollte das Erkennen von Gesichtern
hinzugenommen werden. Den Wissenschaftlern gelang es in einer kleinen
Studie, das Anfangsstadium einer Form von Demenz bei 30 Patienten
nachzuweisen. Weitere Tests sind jedoch erforderlich um herauszufinden,
ob dieser Diagnoseansatz auch bei anderen Formen der Krankheit
eingesetzt werden kann.

Gehirnmasse-Verlust nachgewiesen

Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Personen mit einer
frühzeitig einsetzenden Primären Progressiven Aphasie (PPA), Probleme
damit hatten, Schwarzweiß-Bilder von 20 Persönlichkeiten wie John F.
Kennedy, Albert Einstein und Martin Luther King zu erkennen. Die
Teilnehmer erhielten für jedes erkannte Foto einen Punkt. Gelang es
nicht, den Namen zu nennen, wurden sie ersucht, die Person über eine
Beschreibung zu erkennen. Im Vergleich mit 27 nicht-dementen Personen
schnitten die 30 Teilnehmer mit PPA beim Erkennen schlecht ab.

Völlig normal ist hingegen, ab und zu einen Namen oder ein Gesicht zu
vergessen. Jemanden so berühmten wie Elvis Presley nicht zu erkennen,
könnte jedoch ein Hinweis auf ein tiefer liegendes Problem sein.
Gehirnscans der Teilenehmer mit PPA zeigten einen Verlust von
Gehirnmasse in den Bereichen, die für das Erkennen von Gesichtern von
Bedeutung sind. Laut der Wissenschaftlerin Tamar Gefen wäre es dann
sinnvoll, diesen Test zu denen hinzuzufügen, die derzeit eingesetzt
werden, um frühe Formen einer Demenz zu identifizieren.

Gesichtserkennungstest als Erweiterung

Derzeit werden bei Tests Fragen wie nach dem aktuellen Monat oder der
Jahreszeit gestellt. Laut Gefen wäre es sinnvoll, den
Gesichtserkennungstest als Teil einer ganzen Reihe von Tests
einzusetzen. "Es gibt viele Nuancen und Unterschiede bei
Demenzerkrankungen. Daher wäre es auch gut, verschiedene Tests
durchzuführen." Der Gesichtserkennungstest müsste jedoch für die
einzelnen Personen adaptiert werden. Von einem Menschen mit 45 Jahren
kann nicht erwartet werden, dass er einen Filmstar aus den 1930er-Jahren
erkennt. Genauso dürfte sich ein über 80 Jahre alter Patient mit den
derzeit bekannten Popstars nicht auskennen.