Videospiel lässt Teenager Elektrizität verstehen

pte20180725019 Medien/Kommunikation, Computer/Telekommunikation

Videospiel lässt Teenager Elektrizität verstehen

"Wired" soll mehr Schüler zu Ingenieurstudium inspirieren

"Wired": Spieler müssen Rätsel lösen (Foto: wiredthegame.com)

Cambridge (pte019/25.07.2018/12:30) –

Forscher der University of Cambridge http://cam.ac.uk haben ein Videospiel entwickelt, das Teenagern ein besseres Verständnis
von Elektrizität ermöglichen soll. Das Game mit dem Titel "Wired" http://wiredthegame.com lässt seine Spieler dabei eine Reihe von Rätselaufgaben lösen, durch
die den Kindern grundlegende mathematische Konzepte nähergebracht
werden, die für das Verstehen von Elektrizität notwendig sind. Mit dem
Spiel, das ab sofort gratis für Windows und Mac zum Download
bereitsteht, sollen mehr jüngere Nutzer dazu inspiriert werden, ein
Ingenieurstudium anzustreben.

"Viel lustiger als Unterrichtsstunde"

"Elektrizität betrifft alle von uns jeden Tag. Es ist
aber schwer, jemandem etwas über sie beizubringen, weil sie so abstrakt
und schwer zu visualisieren ist und außerdem viel Übung nötig ist, um
sie zu meistern", zitiert "Phys.org" Diarmid Campbell vom Department of
Engineering der University of Cambridge. Ein Videospiel sei in dieser
Hinsicht ein nützliches Lehrmittel. "Das ist ein idealer Weg, um
Schülern etwas über Elektrizität beizubringen, weil es so sehr gut
möglich ist, grundlegende Konzepte und Zusammenhänge darzustellen", ist
der Wissenschaftler überzeugt.

Campbell hat selbst beinahe zwei Jahrzehnte in der
Videospielbranche als Game-Designer gearbeitet und Titel für
PlayStation, Xbox und PC entwickelt. "Heute geht es mir vor allem darum,
mit meinen Spielen jüngere Menschen zu inspirieren, sich für das
Ingenieurwesen zu interessieren", betont der Experte. Bei Spielen mit
Lehrcharakter müsse man aber darauf achten, dass der Fun-Faktor nicht zu
kurz kommt. "Solche Games müssen viel lustiger sein als eine normale
Unterrichtsstunde", so der Forscher.

Intuitives Verständnis

Durch das Spielen von Wired sollen Teenager ein
intuitives Verständnis von Schaltkreisen, der Logik von
Wechselschaltungen, der Stromspannung, der Stromstärke und des
elektrischen Widerstandes bekommen. "Das alles erlangen sie nicht, indem
sie Schaltkreise auseinandernehmen und analysieren, wie das in einem
normalen Lehrbuch der Fall wäre, sondern indem sie die Stromkreise
selbst verkabeln können, um so unterschiedliche Probleme zu lösen",
erläutert Campbell.

"Da es sich bei der Elektrizität um etwas Unsichtbares
handelt, ermutigen wir unsere Kinder normalerweise nicht dazu, sich mit
diesem Thema auseinanderzusetzen. Als Schüler kann man vielleicht die
mathematischen Grundlagen lernen, oft fehlt es dann aber an dem nötigen
Verständnis, wie dieses Wissen angewendet werden soll. Mit unserem Spiel
wollen wir den Kindern genau das ermöglichen und eine wichtige Brücke
zwischen Theorie und Praxis schlagen", fasst der Wissenschaftler
zusammen.