Mit Nano-Technik gegen Krebs

Nanozellen erfolgreich an Mäusen getestet

Cambridge (pte/28.07.2005/09:15) – Wissenschafter des Massachusetts
Institute of Technology http://web.mit.edu haben eine Nanozelle
entwickelt, die sich in einen Tumor hineingraben, seine Blutversorgung
unterbinden und eine tödliche Dosis von Antikrebsmitteln freisetzen
kann. Dieses zweifach wirkende Behandlungsverfahren, das in einer
winzigen Doppelkammer verpackt verabreicht wird, beschädigt gesunde
Zellen nicht. Bei Mäusen wurde die Sicherheit und Wirksamkeit des
Verfahrens bei Melanomen und einer Form von Lungenkrebs bereits
nachgewiesen. Acht der zehn behandelten Tiere überlebten mehr als 65
Tage. Mäuse, die mit den besten derzeit zur Verfügung stehenden
Verfahren behandelt wurden überlebten laut BBC nur 30 Tage lang.
Unbehandelte Tiere starben nach 20 Tagen. Die Details der
Forschungsergebnisse wurden in Nature http://www.nature.com
veröffentlicht.

Das Verfahren kombiniert mit der Vergiftung der Tumorzellen und der
Unterbrechung der Blutversorgung des Tumors zwei Ansätze zur Behandlung
von Krebs. Bisher lag die Schwierigkeit der Durchführung dieses
Ansatzes in der Durchführung der Chemotherapie nachdem die Blutgefäße
durchtrennt worden waren. Zusätzlich müssen die erforderlichen
Medikamente nach verschiedenen Gesichtspunkten freigesetzt werden. Die
Substanzen zur Zerstörung der Blutgefäße sind über einen längeren
Zeitraum erforderlich. Die Chemotherapie muss in zyklischen Abständen
verabreicht werden. Das MIT-Team um Ram Sasisekharan bewältigte dieses
Problem durch die Schaffung einer Struktur für die Nanozelle, die einem
Ballon innerhalb eines Ballons ähnlich ist.

Die Wissenschafter beluden die äußere Membran der Nanozelle mit dem
Medikament zur Zerstörung der Blutgefäße und die innere mit den
Wirkstoffen für die Chemotherapie. Zusätzlich schufen sie eine
Oberflächenchemie, die eine Entdeckung durch das Immunsystem
verhinderte. Die Nanozelle wurde klein genug hergestellt, dass sie die
Gefäße des Tumors passieren konnte. Für die Poren normaler Gefäße ist
sie jedoch zu groß. Im Inneren des Tumors wird die äußere Membran
aufgelöst und das antiangiogenetische Medikament sehr rasch
freigesetzt. In der Folge brechen die den Tumor versorgenden Blutgefäße
zusammen. So wird der geladene Nanopartikel im Inneren des Tumors
eingeschlossen, wo er langsam die Chemotherapie startet.