Dank Nanotechnik: Forscher produzieren Wasserstoffperoxid sicherer

Wasserstoffperoxid ist eine sehr reaktionsfreudige Substanz, die in der
chemischen Industrie nicht entbehrlich ist und in großen Mengen benötigt
wird. Bisher musste sie sehr aufwending produziert werden. Dazu der
folgende Artikel:

Forscher produzieren Wasserstoffperoxid sicherer

Neues Verfahren ist viel kostengünstiger und deutlich ungefährlicher

Im Labor: Forscher reduzieren Gefahren (Foto: pixelio.de, Paul-Georg Meister)
Im Labor: Forscher reduzieren Gefahren (Foto: pixelio.de, Paul-Georg Meister)

Florenz (pte002/11.04.2018/06:05) –

Forscher des Istituto di Chimica dei Composti Organo Mettallici http://www.iccom.cnr.it haben zusammen mit Kollegen des ebenfalls zum Nationalen Forschungsrat
CNR gehörenden Istituto dei Materiali per l’Elettronica ed il Magnetismo http://www.imem.cnr.it ein innovatives Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid
entwickelt. Die Methode gilt als kostengünstiger und arbeitstechnisch
sicherer als die bisher üblichen Verfahren.

Keine Explosionsgefahr mehr

Ausgangspunkt ist ein elektrochemischer Katalysator aus
einem mit Nanopartikeln modifizierten Kohlenstoff, der im Gegensatz zu
anderen Kohlenstoffen äußerst selektiv und weniger energieaufwendig
arbeitet. "Anders als bei der herkömmlichen Verwendung von Anthrachinon
als Katalysator nutzen wir Wasser und Sauerstoff als Reagenzien",
erklärt Projektleiter Paolo Fornasiero. Dadurch werde die sonst beim
Einsatz von Wasserstoff entstehende Explosionsgefahr vermieden. Zudem
seien wegen der Abwesenheit von Metallen keine unerwünschten chemischen
Reaktionen zu befürchten.

Wasserstoffperoxid gilt als wirksames
Desinfektionsmittel und wird auch als Inhaltsstoff bei der
Waschmittel-Herstellung sowie zum Bleichen in der Textilindustrie
genutzt. Die neue Methode kommt ohne Palladium aus. "Angesichts der
kostengünstigen und nachhaltigen Herstellungsweise könnte
Wasserstoffperoxid auch zur Reinigung industrieller Abwässer oder als
Desinfektionsmittel im Gesundheitswesen von ärmeren Ländern genutzt
werden", so der italienische Wissenschaftler abschließend. Die Studie
wurde mit Experten der Università di Triest http://units.it durchgeführt. Details sind in der Fachzeitschrift "Chem" nachzulesen.