Deutschland Zentrum der Röntgenlaserentwicklung

Großbritannien ist heute dem internationalen
Übereinkommen zum Bau und Betrieb des European XFEL beigetreten  – dem
weltweit stärksten Röntgenlaser mit Sitz in Deutschland. Damit wird
Großbritannien offiziell das zwölfte Partnerland dieser internationalen
Forschungseinrichtung. Der weltgrößte Röntgenlaser erzeugt extrem
intensive Röntgenblitze, die Forscher aus der ganzen Welt nutzen. Dem
Beitritt vorausgegangen ist eine langjährige und erfolgreiche
wissenschaftliche Zusammenarbeit, in deren Verlauf
Forschungseinrichtungen in Großbritannien bereits substanzielle Beiträge
geleistet haben.

"Der britische Beitritt zu XFEL zeigt, dass
Wissenschaft internationale Brücken baut. Mit XFEL entsteht in Europa
eine gemeinsame Großforschungseinrichtung, die weltweite Strahlkraft hat
und Forscherinnen und Wissenschaftler aus aller Welt anzieht. Dass
Großbritannien nun dauerhafter Partner beim European XFEL wird, ist ein
großer Gewinn für die Grundlagenforschung in Europa", sagte
Forschungsstaatsekretär Georg Schütte.

AA-Staatssekretär Walter Lindner sagte: "Es
freut uns sehr, dass die bestehende exzellente Partnerschaft mit dem
Vereinigten Königreich im Bereich Forschung durch diesen Beitritt
fortgesetzt und gestärkt werden kann. XFEL ist damit ein erfolgreicher
Teil der Aktivitäten des Auswärtigen Amts im internationalen Wettbewerb
um die klügsten Köpfe."

Neben Deutschland sind Russland, Dänemark,
Frankreich, Italien, Polen, Schweden, die Schweiz, die Slowakei,
Spanien, Ungarn und nun Großbritannien beteiligt. Mit seinem Beitritt
verpflichtet sich das Land zu einer einmaligen Zahlung von 30 Millionen
Euro sowie zu einem jährlichen Beitrag zu den Betriebskosten.
Großbritannien war bereits an den Gründungsverhandlungen beteiligt,
hatte aber den Beitritt bisher nicht vollzogen.
 

Mehr Informationen: https://www.bmbf.de/de/european-xfel-2569.html

 

Über European XFEL

Mit 27.000 Röntgenlaserblitzen pro Sekunde und
einer Leuchtstärke, die milliardenfach höher ist als die besten
Röntgenstrahlungsquellen herkömmlicher Art, eröffnet der European XFEL
völlig neue Forschungsmöglichkeiten. Mit Hilfe dieses Röntgenlasers kann
man viel genauer als bisher in die Struktur der Materie hineinblicken –
so genau, dass man beispielsweise den Ablauf von chemischen Reaktionen
wie in Zeitlupe "filmen" kann. So können auch Einblicke in chemische
Umwandlungen auf molekularer Ebene zu Fortschritten in der Elektrochemie
und damit zu besseren Energiespeichern für Elektroautos führen oder es
entstehen aus der atomar aufgelösten 3D-Abbildung von komplexen
Biomolekülen neue, maßgeschneiderte Medikamente für die Tumortherapie.
Die European XFEL GmbH ist eine gemeinnützige Forschungsorganisation,
die eng mit dem Forschungszentrum DESY und weiteren internationalen
Institutionen zusammenarbeitet. Sie beschäftigt rund 300
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im September 2017 hat die Anlage den
Nutzerbetrieb aufgenommen.