Gefahr für europäische Agrar-Böden durch Nematoden

Schädliche Bodenorganismen überleben drei Jahre

Durch Reisen und Handel eingeschleppte Nematoden gefährden Ernten

Fadenwurm: Seine Präsenz ist eine Gefahr für Ernten (Foto: Lee T. Aalders)
Fadenwurm: Seine Präsenz ist eine Gefahr für Ernten (Foto: Lee T. Aalders)

Hamilton (pte019/24.08.2017/10:30) –

Winzige Lebewesen in der Erde, die Pflanzen angreifen, können unter
trockenen Bedingungen mindestens drei Jahre überleben. Zu diesem
Ergebnis kommen Forscher von AgResearch http://agresearch.co.nz . Die Ergebnisse liefern neue Einblicke in die Gefahren, die durch
Reisen und den Handel zwischen Ländern für die Biosicherheit entstehen.
Damit stellt sich auch verstärkt die Frage, wie diese Nematoden entdeckt
werden können, bevor sie die Grenzen überschreiten und möglicherweise
den Ertrag von Ernten und Futtermitteln verringern.

Fortpflanzung als Problem

Bei Nematoden handelt es sich um sehr kleine wurmartige
Organismen. Sie können extrem zählebig sein und verfügen über positive
und nachteilige Auswirkungen. Zu den schädlichen pflanzenparasitären
Nematoden gehören Arten, die Pflanzen während ihres Wachstums und
Überlebens angreifen. Für die aktuelle Studie haben die Forscher Proben
eines einheimischen Waldes und eines organischen Obstgartens gesammelt.
Sie wurden getrennt bei Raumtemperatur 36 Monate lang in Schränken
gelagert.

Die Wissenschaftler haben regelmäßig Proben genommen,
um festzustellen, ob sich Nematoden nachweisen lassen. Dabei wurde auch
untersucht, ob sie Pflanzen infizierten. Verschiedene Verfahren wurden
zur Entdeckung angewendet. Laut Studienautor Lee Aalders konnten
Nematoden, die Wurzelläsionen verursachen, Weidelgras noch nach 36
Monaten befallen. Sie konnten auch noch nach 13 Monaten Nachwuchs
hervorbringen. Danach konnten sie nicht mehr nachgewiesen werden.

Generischer Test gefordert

Den Experten nach zeigen die Ergebnisse, dass
schädliche Nematoden unter richtigen Bedingungen, wenn sie mit der
Seefracht, Schuhwerk oder gebrauchten Maschinen transportiert werden und
vor der Sonne oder extremer Hitze geschützt sind, überleben, falls sie
auf eine passende Wirtspflanze treffen. Daher regen die Forscher die
Entwicklung eines generischen Tests basierend auf molekularbasierten
Verfahren für den Nachweis an. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin
"Neobiota" veröffentlicht.