Mittelmeer: Immer mehr verheerende Waldbrände
Brand außer Kontrolle: Events nehmen zu (Foto: pixelio.de, Hermann Schönhofer) |
Padua (pte002/18.07.2017/06:05) –
Aktuelle Klimaverhältnisse im Mittelmeerraum wirken sich immer
deutlicher auf die Waldbrandgefahr aus, wie Wissenschaftler des zum
Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Geoscienze e
Georisorse http://igg.cnr.it herausgefunden haben. "Bisher war unklar, ob die Brände eher von den
meteologischen Bedingungen der Vorjahre oder von denen im Jahr ihres
Auftretens abhängig sind", so Projektleiter Antonello Provenzale.
Breite Datenanalyse
Die Experten haben als Variablen das Brandgebiet
(Burned Area, BA) mit der jeweiligen Trockenheit (Standardized
Precipitation Evapotranspiration Index, SPEI) verglichen und
signifikante Abweichungen von den jeweiligen Mittelwerten erhoben. Zu
diesem Zweck konnten auch die statistischen Daten des European Forest
Fire Information System genutzt werden.
"Wir haben festgestellt, dass beim BA auftretende
Anomalien nahezu gleichförmig mit den Anomalien beim SPEI einhergehen",
sagt Provenzale. Tatsache sei aber auch, dass mehrere aufeinander
folgende Trockenjahre weniger Vegetation mit sich bringen und deshalb
den im Sommer oft auch ohne menschliches Zutun entstehenden Feuern
weniger Nahrung bieten.
Zunahme der Ereignisse
Die im Rahmen der Studie gewonnenen Erkenntnisse bieten
sich an, diese in die bestehenden Frühwarnsysteme zur Eindämmung von
Waldbränden und in die Entwickung neuer transnationaler
Monitoringssysteme einzubringen. Laut dem Forscher ist in den kommenden
Jahren und Jahrzehnten mit einer Zunahme der Waldbrände im
Mittelmeerarum zu rechnen.
Die zum europäischen Forschungsprogramm "Ecopotentail" http://ecopotential-project.eu gehörende wissenschaftliche Untersuchung ist in enger Zusammenarbeit
mit Universitäten in Spanien, Portugal und Kalifornien durchgeführt
worden. Einzelheiten wurden in der internationalen Fachzeitschrift
"Scientific Reports" veröffentlicht.