Keuchhusten-Erkrankungen auf einem Rekord-Hoch
Nur Impfen schützt vor Keuchhusten |
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Schwalbach (pts007/11.04.2017/09:00) – "Groß und Klein:
Keuchhusten-Welle erfasst Deutschland". Mit dieser und ähnlichen
Schlagzeilen titeln in diesen Tagen und Wochen fast alle bundesweit
erscheinenden Tageszeitungen und aktuellen Magazine. Derzeit
erkranken ungewöhnlich viele Menschen an Keuchhusten. Betroffen sind zum
größten Teil Erwachsene. Im vergangenen Jahr registrierte das Robert
Koch-Institut (RKI) 22.142 Fälle und das sind mit Abstand die meisten
seit im März 2013 die Meldepflicht für die hochansteckende Krankheit
eingeführt wurde. Damals zählte man rund 12.000 Patienten, 2015 rund
14.000. Seit Jahresbeginn 2017 wurden auch schon wieder 1.554
Keuchhusten-Patienten dem RKI gemeldet.
Viel zu geringe Impfraten
Impfen zum Schutz vor Krankheiten ist eine der größten
medizinischen Errungenschaften und doch lassen die Impfraten immer
wieder zu wünschen übrig. Eingeführt wurde die Impfung gegen Keuchhusten
in den 1930er Jahren und heute scheint es völlig vergessen zu sein,
dass vor dieser Zeit jedes Jahr etwa 10.000 Säuglinge an Pertussis
gestorben sind. In unserem Land starben im vergangenen Jahr drei Babys
an der Infektion – das sind zu viele!
Babys sind ganz besonders gefährdet, weil sie erst nach
dem vollendeten zweiten Monat geimpft werden können und einen eigenen
Schutz aufbauen. Bis dahin sind sie darauf angewiesen, dass möglichst
viele Menschen insgesamt und auch in ihrer Familie geimpft sind. Die
hochansteckenden Bakterien verbreiten sich "in Windeseile" durch Husten,
Niesen oder Sprechen über winzige Tröpfchen. Wenn aber viele Menschen
vor Ansteckung geschützt sind, dann können sich die Erreger nur begrenzt
ausbreiten, weil die große Zahl der Geimpften quasi wie ein
"Schutzwall" wirkt. Das nennt man dann Herdenimmunität.
Diagnose Keuchhusten
Auch Erwachsene sind nicht davor gefeit, an Keuchhusten
zu erkranken. Bei ihnen fehlen zwar meist die typischen Anzeichen wie
bei Kindern, aber sie leiden oft auch viele wochenlang. Der Grund dafür:
Häufig wird dann die Diagnose hartnäckiger Husten oder Bronchitis
gestellt, wenn die Betroffenen überhaupt zum Arzt gehen und sich
untersuchen lassen. Erwachsene, die an Keuchhusten leiden, können als
Folge davon durch Schlafstörungen, Inkontinenz, Hustenattacken,
Rippenbrüche, Gewichtsverlust und Erbrechen beeinträchtigt werden.
Damit man gar nicht erst an Keuchhusten erkrankt, hilft
nur konsequentes Impfen und regelmäßiges Auffrischen, denn der
Impfschutz lässt im Verlaufe der Jahre nach. Auch eine durchgemachte
Keuchhusten-Erkrankung bietet keinen Schutz. Nach der Grundimmunisierung
im Babyalter steht die erste Auffrischung zwischen dem fünften und
sechsten Lebensjahr an, dann wieder zwischen dem neunten und 17.
Geburtstag und schließlich und ganz wichtig auch im Erwachsenenalter.
Mit nur einem Piks ist das schnell erledigt. Eine gut verträgliche
Dreifach-Impfung, die auch gegen Tetanus und Diphtherie schützt, macht
dieses Boostern einfach.
Informationen auf dem Smartphone
Wir alle – in fast jedem Alter – verbringen viel Zeit
vor dem PC, dem Laptop, mit dem Tablet oder dem Smartphone – warum nicht
mal auf http://www.impfen.de klicken und alles Wichtige über Impfungen nachlesen. Dort gibt es auch
Impfpläne und sogar einen "Vergissmeinnicht-Service", der an anstehende
Impftermine erinnert.