Neue Schmierstoffe helfen Sprit sparen

Evonik-Team erhält Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie

Durch bessere Schmierstoffe Sprit sparen

Der
Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie 2016 geht an Dr. Thorsten
Bartels, Boris Eisenberg, Dr. Klaus Schimossek und Dr. Torsten Stöhr von
Evonik Industries. Das Evonik-Team erhält die mit 10.000 Euro dotierte
Auszeichnung für die Entwicklung einer neuen Generation von
Schmierstoffadditiven, durch deren Verwendung sich der Verbrauch und die
Emissionen von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen senken lassen. Die
Preisverleihung erfolgt heute im Rahmen einer Feierstunde bei Evonik
Industries in Essen. Überreicht wird die Auszeichnung von der
Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), Thisbe K.
Lindhorst. Der Preis wird jährlich von der Meyer-Galow-Stiftung für
Wirtschaftschemie verliehen, die bei der GDCh angesiedelt ist.

In
der Automobilindustrie spielt insbesondere der effiziente Einsatz von
Ressourcen eine wichtige Rolle. Doch wie lassen sich Verbrauch und
Emissionen immer weiter reduzieren? Das Team von Evonik hat dafür einen
Beitrag entwickelt und erfolgreich am Markt etabliert. Die Preisträger
stellen Herstellern von Schmierstoffen eine neue Additivtechnologie zur
Verfügung, durch die sich Verbrauch und damit auch Emissionen senken
lassen. Schmierstoffe sorgen in Fahrzeugen dafür, dass die Reibung
zwischen sich bewegenden Metallteilen, wie etwa im Motor, im Getriebe
oder in der Achse, möglichst gering bleibt. Um ausreichenden
Reibungsschutz zu bieten ohne gleichzeitig den Verbrauch zu erhöhen,
müssen sie eine bestimmte Zähigkeit (Viskosität) besitzen. Schmierstoffe
mit der neuen Additivtechnologie des Evonik-Teams sorgen dafür, dass
die Zähigkeit des Schmierstoffs über einen großen Temperaturbereich
möglichst konstant bleibt und der Motor vor Verschleiß geschützt wird.
So lassen sich der Kraftstoffverbrauch senken und die Lebensdauer von
Motoren und Getrieben verlängern.

Bei
der neuen Additivtechnologie handelt es sich um eine Weiterentwicklung
der sogenannten Kammpolymere. Diese Spezialpolymere nehmen in
Schmierstoffen die Form eines Knäuels ein und beeinflussen damit die
Zähigkeit von Schmierstoffen gezielt: Bei höheren Temperaturen dehnen
sich die Polymerknäuel stark aus und verdicken so den Schmierstoff in
höherem Maße als herkömmliche Additive. Bei sehr tiefen Temperaturen
fallen sie zusammen und wirken dann kaum noch viskositätssteigernd.

Mit
dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie werden jährlich
Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet, die eine
aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt
haben. Im Fokus stehen dabei Markteinführungen, die vorrangig den
Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der Preis wurde von
Professor Dr. Erhard Meyer-Galow gestiftet, dem ehemaligen
Vorstandsvorsitzenden der Hüls AG und früheren Präsidenten der GDCh.
Meyer-Galow arbeitete vorwiegend an der Schnittstelle zwischen Chemie
und Markt und hielt an der Universität Münster Vorlesungen über
„Wirtschaftschemie in der Chemischen Industrie".

Bildmaterial kann angefordert werden unter pr@gdch.de.


Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 31.000
Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften
weltweit. Sie unterhält zahlreiche Stiftungen, so die
Meyer-Galow-Stiftung für Wirtschaftschemie, die Professor Dr. Erhard
Meyer-Galow im Jahr 2012 zur weiteren Förderung der Wirtschaftschemie,
besonders unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und der
Notwendigkeit von Chemieprodukten oder -prozessen mit hohem Wert für
unsere Gesellschaft gründete. Die Aufgabe der Stiftung, die von der GDCh
verwaltet wird, ist die jährliche Verleihung des "Meyer-Galow-Preises
für Wirtschaftschemie".