Amalgam-Plomben: Hohe Quecksilberwerte im Blut

Amalgam-Plomben: Hohe Quecksilberwerte im Blut

Ablagerung von äußerst giftigem Methylquecksilber bei vielen Füllungen

Amalgam-Plomben: billig und haltbar, aber auch giftig (Foto: pixelio.de, Jerzy)
Amalgam-Plomben: billig und haltbar, aber auch giftig (Foto: pixelio.de, Jerzy)

Athens (pte002/29.09.2016/06:00) –

Amalgam-Plomben können zu anhaltenden Quecksilberwerten im Blut beitragen, wie Forscher der University of Georgia http://uga.edu ermittelt haben. Das Team um Xiaozhong "John" Yu hat die Daten von fast
15.000 Personen analysiert. Die Forschungsergebnisse wurden im
Fachmagazin "Ecotoxicology and Environmental Safety" http://bit.ly/2cAQpdu veröffentlicht.

Starker Anstieg nachgewiesen

Karies gilt laut Forschungsleiter Lei Yin als eine der
häufigsten chronischen Krankheiten. Die meisten Menschen hätten
Zahnfüllungen, wobei die von den Zahnärzten verwendeten Materialien kaum
diskutiert würden. Dabei ist eine Quecksilberbelastung durch
Amalgam-Plomben nicht neu. Frühere Studien waren laut Yu jedoch
widersprüchlich und in ihrer Aussagekraft eingeschränkt. "Diese Studie
versucht, genaueste Werte zu ermitteln, die die Grundlage für eine
zukünftige wissenschaftliche Risikobeurteilung bilden werden."

Die Experten haben erstmals Alter, Bildung, Ethnizität,
Rasse, Geschlecht, Rauchverhalten und das Essen von Meeresfrüchten
berücksichtigt. Meeresfrüchte sind für ihre Folgen auf die
Quecksilberwerte im Blut bekannt. Zusätzlich wurde der Kontakt mit
bestimmten Arten von Quecksilber analysiert. Es konnte bei
Methylquecksilber, der giftigsten Form, in Zusammenhang mit
Zahnfüllungen ein Anstieg nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse weisen
laut Yu darauf hin, dass das die Darmflora durch verschiedene Arten von
Quecksilber umgewandelt wird.

Ab acht Plomben wird es kritisch

Amalgam wird bereits seit über 150 Jahren eingesetzt,
da es kostengünstig und haltbar ist. Rund die Hälfte der Füllung enthält
Quecksilber, ein Schwermetall, das in großen Mengen giftig ist. Die
Folge kann eine Schädigung von Gehirn, Herz, Nieren, Lungen und
Immunsystem sein. Die aktuellen Forschungsergebnisse legen nahe, dass
Methylquecksilber sogar in geringen Mengen schädlich sein dürfte.

"Als Toxikologen wissen wir, dass Quecksilber Gift ist.
Alles hängt jedoch von der Dosis ab. Eine Plombe dürfte daher kein
Problem darstellen. Mehr als acht Füllungen aus Amalgam erhöhen jedoch
das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen deutlich." Das größte Risiko
bestehe für Menschen mit zahlreichen Plomben, die zusätzlich noch
Quecksilber zum Beispiel aus Meeresfrüchten oder am Arbeitsplatz
aufnehmen.

Personen mit mehr als acht Amalgam-Plomben verfügen im
Schnitt über 150 Prozent mehr Quecksilber im Blut als Personen ohne
derartige Füllungen. Der durchschnittliche US-Amerikaner hat drei
Plomben. 25 Prozent haben jedoch über elf oder mehr. Laut der U.S. Food
and Drug Administration http://www.fda.gov sind Amalgam-Plomben für Erwachsene unbedenklich. "Schwangere und
Eltern mit Kindern unter sechs Jahren sollten jedoch aufgrund des
Fehlens von Langzeitdaten mit ihrem Zahnarzt Kontakt aufnehmen",
unterstreicht Yin.