Mikroben als Asthmaursache

Staphylokokken werden zur Todesfalle

München (pte/29.06.2005/15:49) – Wissenschaftler der Universität von
Gent haben entdeckt, dass Superantigene die Ursache für sehr schwer
verlaufende Allergien sind. Superantigene sind Stoffe, die große Teile
des Immunsystems unspezifisch aktivieren können. Die Erkenntnis wurde
beim derzeit in München stattfindenden Welt-Allergie-Kongress
http://www.congrex.com/wac2005 präsentiert. Beim Kongress tagen die
World Allergy Organisation (WAO) http://www.worldallergy.org sowie die
European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI)
http://www.eaaci.net .

Bei etwa einem Drittel der Bevölkerung können Mediziner eine
Besiedelung mit dem Bakterium Staphylokokkus aureus nachweisen. Bei den
meisten davon verursacht dieser Staphylokokken-Befall keine Probleme.
Bei Menschen, die jedoch an schweren Atemwegserkrankungen wie
Nasennebenhöhlenentzündung oder Asthma leiden, können diese Bakterien
zu einer großen Gefahr werden: Sie setzen Enterotoxine frei, die als so
genannte Superantigene eine besonders große Anzahl der T-Zellen des
Immunsystems scharf stellen. Die Folge ist eine massive
Entzündungsreaktion. Bei Asthmakranken kann dies dazu führen, dass die
Krankheit außer Kontrolle gerät und auch mit Kortison nicht mehr zu
behandeln ist.

"Wir haben Hinweise gefunden, dass Superantigene die Ursache für sehr
schwer verlaufende Allergien sind", führt Claus Bachert von der Klinik
für Hals-, Nasen- und Ohrheilkunde der Universität Gent
http://www.rug.ac.be aus. Diese Superantigene könnten an einem großen
Teil der etwa 2.700 Asthma-Todesfälle in Deutschland die Schuld tragen.
Mit Antibiotika allein sei das Problem nicht in den Griff zu bekommen.
"Möglicherweise kann zukünftig eine Impfung verhindern, dass eine
Nasennebenhöhlenentzündung oder Asthma bronchiale mit fatalen Folgen
eskalieren." Die Forscher suchen derzeit fieberhaft nach einer
wirksamen Waffe gegen Staphylokokken-Infektionen bzw. gegen die
Superantigene.