Drei Bakterientypen treten bei den meisten Erkrankungen auf
Boston (pte/07.07.2005/13:45) – Speichelbakterien könnten für einen
einfachen Test zur Erkennung von Mundkrebs eingesetzt werden. Zu diesem
Ergebnis ist eine Studie des Forsyth Institute http://www.forsyth.org
und des Dana Farber Cancer Institute http://www.dfci.harvard.edu
gekommen. Die Wissenschafter identifizierten drei Bakterientypen, die
bei mehr als 80 Prozent der Erkrankungen auftraten. Krebserkrankungen
im Mundbereich werden normalerweise bei Untersuchungen durch den
Zahnarzt erkannt. Im Anschluss daran werden Gewebeproben entsprechenden
Tests unterzogen. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin
Journal of Translational Medicine
http://www.translational-medicine.com/home veröffentlicht.
Die leitende Wissenschafterin Donna Mager erklärte, dass die
Identifizierung dieser Bakterien Hoffnung auf die Entdeckung eines
frühen Krebsmarkers mache. "Wenn weitere Studien diese Ergebnisse
bestätigen, könnten groß angelegte Tests Leben retten." Derzeit liegt
die Überlebensrate bei Mundkrebserkrankungen im Zeitraum von fünf
Jahren nach der Diagnose laut BBC bei nur 54 Prozent. Verantwortlich
dafür ist, dass viele Erkrankungen erst spät erkannt werden. Die
Forscher gehen davon aus, dass eine frühe Diagnose in bis zu 90 Prozent
der Fälle rettend sein könnte.
Das Team sammelte Speichelproben von 45 Patienten, die an OSCC (Oral
Squamous Cell Carcinoma) litten. Dabei handelt es sich um eine
Erkrankung, die für 90 Prozent aller Mundkrebsfälle verantwortlich ist.
Zusätzlich wurden Proben von 229 gesunden Personen ausgewertet. Die
Proben wurden auf 40 verschiedene Bakterienarten gestestet. Es zeigte
sich, dass sechs bei den Mundkrebspatienten in deutlich größeren Mengen
vorhanden waren. Drei der Arten, Capnocytophaga gingivalis, Prevotella
melaninogenica und Strepococcus mitis sagten bei mehr als 80 Prozent
der Fälle eine Erkrankung korrekt voraus. Es sei derzeit nicht
ausgeschlossen, dass diese Bakterien die Krebserkrankung verursachen.
Für eine Klärung dieser Frage seien weitere Untersuchungen erforderlich.