Portugiesische Studie: Kein erhöhtes Schlaganfall-Risiko für Fußballfans
Kopenhagen (pts010/29.05.2016/13:05) –
Aufregen, Mitfiebern, Mitleiden – das sind die großen Emotionen beim
Fußball-Schauen. Ob sie sich auch auf das Risiko auswirken, einen
Schlaganfall zu erleiden, war schon wiederholt Gegenstand
wissenschaftlicher Untersuchungen. An Spieltagen ereignen sich nicht
wesentlich mehr Schlaganfälle als an spielfreien Tagen. Zu diesem
Schluss kommt eine portugiesische Studie, die heute beim 2. Kongress der
European Academy of Neurology (EAN) in Kopenhagen vorgestellt wurde.
Manche frühere Studien legten nahe, dass der Stress bei
entscheidenden Matches zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen bei
passionierten Fußball-Fans führen können. Nun hat eine Forschergruppe
aus Lissabon anhand von Daten zwischen 2012 und 2015 überprüft, wie hoch
das Risiko ist, vor Fußballbegeisterung buchstäblich vom Schlag
getroffen zu werden. Untersucht wurden Krankenhausstatistiken rund um
entscheidende Matches der drei besten portugiesischen Klubs.
Wie sich zeigte, passierten zwar 72 Schlaganfälle an
und nach Spieltagen und 52 während fußballfreier Vergleichszeiträume.
Studienautor Dr. Miguel Viana Baptista (Campus Hospital Egas Moniz,
Lissabon, Portugal) gibt trotzdem Entwarnung: "Die absolute Zahl der
Schlaganfälle während der Zeit der Fußballspiele war zwar höher, aber
kein überdurchschnittlicher Ausreißer. Unsere Daten liefern somit keine
signifikanten Hinweise, dass Fußballbegeisterung mit einem erhöhten
Schlaganfallsrisiko korrelieren."
Quelle: EAN 2016 Abstract Borbinha C et al: Football: passion, indifference or vascular risk?