Langzeit-Kiffen: Sozialer Abstieg in der Lebensmitte

Langzeit-Kiffen: Sozialer Abstieg in der Lebensmitte

947 Konsumenten analysiert – Cannabis jedoch nicht sicherer als Alkohol

 

Joint: Langzeitkonsum wird zum Problem (Foto: pixelio.de, Petra Bork)

Sacramento
(pte001/24.03.2016/06:00) – Menschen, die Cannabis viele Jahre lang an
vier oder mehr Tagen in der Woche geraucht haben, finden sich heute in
einer niedrigeren sozialen Klasse als ihre Eltern wieder, haben
schlechter bezahlte, weniger qualifizierte und angesehene Jobs als jene,
die nicht regelmäßig kifften. Zu diesem Ergebnis kommen das UC Davis
Health System http://ucdmc.ucdavis.edu und die Duke University http://duke.edu .

Legalisierung kein Thema

Die US-Forscher haben Kinder
von der Geburt an bis zu ihrem 38. Lebensjahr begleitet.
Langzeitkonsumenten hatten mehr Probleme in den Bereichen Finanzen, Job
und Beziehungen. Laut Forschungsleiterin Magdalena Cerdá vom UC Davis
Violence Prevention Research Program unterstützen die Ergebnisse keine
Argumente für oder gegen eine Legalisierung von Cannabis. Sie zeigen
jedoch, dass der Langzeitkonsum für die Studienteilnehmer nicht sicher
war.

Die Probleme der
Langzeitkonsumenten blieben auch bestehen, als die Experten mögliche
Unterschiede zwischen ihnen und anderen Studienteilnehmern wie
sozioökonomische Probleme in der Kindheit, niedriger IQ, unsoziales
Verhalten und Depressionen als Heranwachsende, mehr Impulsivität,
weniger Leistungsmotivation, strafrechtliche Verurteilungen oder den
Missbrauch von Alkohol und Drogen berücksichtigten.

Problem Lebenshaltungskosten

Der Konsum von Alkohol und
Cannabis stand mit sozialem Abstieg, unsozialem Verhalten im Job und
Beziehungsproblemen in Zusammenhang. Jene, die von Cannabis abhängig
waren, hatten mehr Finanzprobleme, etwa beim Bezahlen der
Lebenshaltungskosten, als jene, die alkoholabhängig waren. Laut
Mitautorin Terrie Moffitt von der Duke University könnte Cannabis für
die Gesundheit sicherer sein als Alkohol, jedoch nicht für die Finanzen.

Die Studienautoren
beschäftigen sich mit dem Cannabiskonsum der Dunedin Multidisciplinary
Health and Development Study der University of Otago. Die Daten beziehen
sich auf die Entwicklung von 1.037 Kindern, die 1972 und 1973 in
Dunedin geboren wurden. Für die aktuelle Studie wurden 947 Teilnehmer
berücksichtigt, die zwischen dem 18. und 38. Lebensjahr mindestens drei
Mal hinsichtlich ihres Cannabiskonsums beurteilt worden waren.

18 Prozent oder 173
Teilnehmer wurden zumindest einmal als abhängig von Cannabis beurteilt.
15 Prozent entsprachen zumindest einmal der Kategorie regelmäßiger
Konsumenten. Die Ergebnisse beider Gruppen der im Fachmagazin "Clinical
Psychological Science" http://cpx.sagepub.com veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen ähnliche Auswirkungen.