Moskitos mit „Resistenz-Gen“ gegen Malaria immun

Moskitos mit "Resistenz-Gen" gegen Malaria immun

Verhinderung der Krankheitsübertragung auf den Menschen als Hauptziel

Moskito: Gentechnisch verändert keine Malaria-Gefahr (Foto: pixelio.de, luise)
Moskito: Gentechnisch verändert keine Malaria-Gefahr (Foto: pixelio.de, luise)

Irvine (pte011/24.11.2015/10:30) –

Forscher der University of California https://uci.edu haben gentechnisch veränderte Moskitos gezüchtet, die einer Infektion
durch Malaria widerstehen. Funktioniert dieses Verfahren auch außerhalb
des Labors, könnte damit verhindert werden, dass die Insekten die
Krankheit auf den Menschen übertragen. Das Team um Anthony James fügte
ein neues "Resistenz-Gen" in die DNA der Moskitos ein. Dafür wurde
Crispr eingesetzt, ein relativ neues Verfahren zur Erzeugung von
gentechnisch veränderten Organismen.

Effekt wird weitervererbt

Vermehrten sich die gentechnisch veränderten Moskitos,
verfügten auch ihre Nachkommen über eine Resistenz gegen Malaria.
Stechen diese Insekten einen Menschen, so sollten sie nicht in der Lage
sein, den für die Krankheit verantwortlichen Parasiten zu übertragen.
Derzeit sind rund 3,2 Mrd. Menschen, fast die Hälfte der
Weltbevölkerung, durch Malaria gefährdet. Moskitonetze, Insektizide und
Insektenschutzmittel können verhindern, dass die Insekten stechen.
Zusätzlich können Medikamente jedem Menschen verabreicht werden, der
sich infiziert. Trotzdem sterben jedes Jahr 580.000 Menschen an den
Folgen dieser Krankheit.

Auf der Suche nach einer neuen Möglichkeit zur
Bekämpfung von Malaria könnten gentechnisch veränderten Moskitos eine
wichtige Rolle spielen. Ihre resistenten Nachkommen könnten die
endemisch auftretenden krankheitsübertragenden Insekten ersetzen. Für
die Experimente wurde Anopheles stephensi verwendet – ein Moskito, der
in Indien vorkommt. Das Einsetzen der neuen DNA machte die Insekten zu
einem schlechten Wirt für den Malariaparasiten. Sie wurde über drei
Generationen hinweg zu fast 100 Prozent vererbt. Die Larven der Moskitos
können gentechnisch so verändert werden, dass sie über "nützliche" neue
Gene verfügen.

Andere Moskitoarten im Blick

Die Experten hoffen nun, dass sich das gleiche
Verfahren auch bei anderen Moskitoarten einsetzen lässt. Dieser Ansatz
könne das Malariaproblem zwar nicht alleine lösen, aber einen wertvollen
Beitrag zur Bekämpfung leisten. Andere Wissenschaftlerteams haben
bereits versucht, Moskitos gentechnisch so zu verändern, dass sie
unfruchtbar werden und damit aussterben. Experten befürchten jedoch,
dass die vollständige Ausrottung der Moskitos andere unvorhergesehene
und unerwünschte Folgen haben könnte. Die gefährlichen Insekten durch
harmlose zu ersetzen, könnte daher eine sinnvolle Alternative
darstellen.