Stress begünstigt Alzheimer im Alter
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Frau mit Gehstock: Stress erhöht Alzheimerrisiko (Foto: pixelio.de, Petra Bork) |
New York (pte012/14.12.2015/11:15) –
Stress kann die Wahrscheinlichkeit, im Alter an leichten kognitiven
Einschränkungen zu leiden, erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie
des Albert Einstein College of Medicine http://einstein.yu.edu und des Montefiore Health System http://montefiorehealthsystem.org . Das Team um Mindy Katz untersuchte den Zusammenhang zwischen
chronischem Stress und jener Form der geistigen Beeinträchtigung, bei
der der Verlust des Gedächtnisses im Vordergrund steht.
507 Personen untersucht
Die Forscher analysierten die Daten von 507 Personen,
die an der Einstein Aging Study teilnahmen. Seit 1993 nehmen Erwachsene,
die älter als 70 Jahre sind und in Bronx County leben, daran teil.
Jährlich werden zahlreiche Tests durchgeführt. Die Daten stammen dabei
von den Teilnehmern selbst, aber auch von den Familien oder dem
Pflegepersonal. Seit 2005 wird auch der Stress mittels eines
standardisierten Tests erfasst.
Die Diagnose der kognitiven Einschränkung wurde anhand
von klinischen Kriterien vorgenommen. Dazu gehörten die Ergebnisse der
Tests zum Gedächtnis und die Berichte zur selbst oder von anderen
wahrgenommenen Vergesslichkeit. Bei der ersten Untersuchung litt keiner
der Teilnehmer an einer kognitiven Einschränkung oder Demenz. In den
folgenden Jahren wurde durchschnittlich 3,6 Jahre lang mindestens einmal
im Jahr untersucht.
Vor allem Frauen gestresst
Während der Laufzeit der Studie wurde bei 71
Teilnehmern eine leichte geistige Beeinträchtigung festgestellt. Je
größer der Stress war, desto höher war auch die Wahrscheinlichkeit, dass
es zu einer Beeinträchtigung kam. Die am meisten gestressten Teilnehmer
verfügten über eine 2,5 Mal so hohe Wahrscheinlichkeit des Eintretens
kognitiver Probleme. Die höchsten Stresswerte wurden bei Frauen
festgestellt, die über weniger Bildung verfügten und auch eher unter
Depressionen litten.
Die Depressionen schienen jedoch keine Auswirkungen auf
diesen Zusammenhang zu haben. Katz geht laut davon aus, dass die
Behandlung von Stress bei älteren Menschen helfen könnte, eine
Alzheimererkrankung hinauszuzögern oder gar zu verhindern. Die
Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "Alzheimer Disease &
Associated Disorders" http://journals.lww.com/alzheimerjournal/pages/default.aspx veröffentlicht.