"DDD107498": Neues Medikament gegen Malaria
"DDD107498": neuer Behandlungsansatz bei Malaria (Foto: dundee.ac.uk) |
Dundee (pte010/18.06.2015/10:30) –
Forscher der University of Dundee http://dundee.ac.uk haben einen neuen Wirkstoff entdeckt, der Malaria behandeln und
gleichzeitig Menschen vor der Krankheit schützen und seine Ausbreitung
verhindern kann. Das alles soll laut den in "Nature" veröffentlichten
Ergebnissen mit einer einzelnen Dosis möglich sein. "DDD107498" wurde
von der Drug Discovery Unit http://drugdiscovery.dundee.ac.uk und Medicines for Malaria Venture http://mmv.org entwickelt.
Schwangere und Kinder als Ziel
In dem aktuellen Vorstoß liegen große Hoffnungen. Denn
der WHO wurden 2013 weltweit rund 200 Mio. Malaria-Erkrankungen
gemeldet. 584.000 Menschen starben an den Folgen der Krankheit. Die
meisten Betroffenen waren Schwangere oder Kinder unter fünf Jahren. Laut
Forschungsleiter Kevin Read gibt es einen dringenden Bedarf für neue
Medikamente.
"Die Resistenzen gegen die gegenwärtige als
Goldstandard geltenden Medikamente bedeuteten heute eine wirkliche
Bedrohung. Der Wirkstoff, den wir entdeckt haben, wirkt anders als alle
anderen auf dem Markt zur Verfügung stehenden oder in Entwicklung
befindlichen Medikamente. Er zielt auf die Herstellung von Proteinen
innerhalb der Parasiten ab, die die Malaria verursachen."
Hoffnung auf neue Behandlung
Die Wissenschaftler arbeiten seit 2009 mit Medicines
for Malaria Venture an neuen Behandlungsansätzen. Laut CEO David Reddy
stellt Malaria für fast die Hälfte der Weltbevölkerung eine Bedrohung
dar. Betroffen sind vor allem jene Menschen, die über die geringsten
finanziellen Mittel verfügen. DDD107498 macht Hoffnung auf eine neue
Therapieform, ist aber auch eine Möglichkeit, diese Menschen zu
schützen.
Am Beginn des Projekts wurden durch die Drug Discovery
Unit rund 4.700 Substanzen hinsichtlich ihrer Schädlichkeit für die
Malariaparasiten getestet. Einer der Wirkstoffe stand am Anfang des
neuen Medikaments, das in der Folge entscheidend weiterentwickelt wurde.
Derzeit werden Sicherheitstests durchgeführt. Klinische Studien mit
Patienten sind laut einem Bericht der "BBC" bereits im nächsten Jahr
geplant.