Crowdcomputing: Basis für Trinkwasserversorgung

Crowdcomputing: Basis für Trinkwasserversorgung

Teamwork in Nanotechnologie-Projekt vergünstigt aufwendige Filtration

Trinkwasser: nicht überall selbstverständlich (Foto:pixelio.de/Lupo)
Trinkwasser: nicht überall selbstverständlich (Foto:pixelio.de/Lupo)

Tel Aviv (pte001/08.07.2015/06:00) –

Auf nanotechnologischer Basis wollen Forscher die Wasserfiltration
verbessern und somit dazu beitragen, den weltweiten Zugang zu reinem
Trinkwasser zu verbessern. Mit Hilfe der Teilnahme von 150.000
Freiwilligen wurde ein erstes Crowd-Computing-Experiment realisiert. Das
neue Forschungsprojekt ist ein gemeinsames Projekt von Forschern der
Universitäten Genf http://unige.ch , Tel Aviv http://english.tau.ac.il und Tsinghua http://tsinghua.edu.cn .

Notwendiges System

Das Projekt beinhaltet die Vibration von
Kohlenstoffnanoröhrchen, sogenannte Phononen (elementare Anregung des
elastischen Feldes), die die Diffusion von Wasser durch sanitäre Filter
verbessern. "Wir entdeckten, dass sehr kleine Vibrationen den
Materialien – egal ob trocken oder nass – helfen, leichter aneinander
vorbeizugleiten", sagt Michael Urbakh von der Uni Tel Aviv. Etwa drei
Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Unzureichende Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist in
Entwicklungsländern die Hauptursache für Krankheiten und Todesfälle

Durch die Phononenoszillation (Vibrationen von
wassertragenden Nanoröhrchen) konnten der Wassertransport, die Hygiene
und die Entsalzung verbessert werden. Für gewöhnlich verbrauchen
Wasserfilteranlagen eine Unmenge an Energie aufgrund der Reibung auf
Nano-Niveau. "Mit diesen Oszillatoren, haben wir eine dreimal höhere
Effizienz des Wassertransports beobachten und dabei natürlich eine Menge
von Energie einsparen können", so Urbakh. Die Forscher konnten eine 300
Prozentige Verbesserung der Wasserdiffusionsrate messen, indem sie den
Fluss von Wassermolekülen durch Nanoröhrchen maßen.

Crowdcomputing am Vormarsch

Das erste Projekt, initiiert von IBM http://ibm.com , war ein Crowdcomputing-Experiment, bei dem über 150.000 Freiwillige
teilnahmen. "Dies war das erste Projekt dieser Art in Israel. Wir hätten
dies niemals mit vier Studenten in unseren Laboratorium
zusammengebracht", so Urbakh. Um die Ergebnisse zu erhalten, die die
Forscher durch Crowdcomputing erzielten, hätten sie mit einem Computer
unzählige Jahre benötigt. "So profitierten wir von 150.000 Freiwilligen
in der ganzen Welt, die das Projekt auf deren Laptops und deren
Desktop-Computern unterstützten." Crowdcomputing spielt eine immer
wichtigere Rolle in der Forschung. "Wie unsere Ergebnisse zeigen, steigt
die Anzahl der Fragen, die aufgrund öffentlicher Partizipation
beantwortet werden kann, die ganze Zeit."