Stillen und höhere Intelligenz hängen zusammen
Stillen: Auswirkung auf den IQ bleibt umstritten (Foto: pixelio.de, Karin) |
Pelotas (pte009/18.03.2015/10:30) –
Eine Langzeitstudie der Universidade Federal de Pelotas http://portal.ufpel.edu.br hat einen Zusammenhang zwischen dem Stillen und der Intelligenz der
Kinder nachgewiesen. Das Team um Bernardo Lessa Horta analysierte die
Daten von fast 3.500 Babys aus allen Gesellschaftsschichten. Es zeigte
sich, dass Kinder, die länger gestillt wurden, als Erwachsene bei
IQ-Tests besser abschnitten. Die Ergebnisse wurden in "The Lancet Global
Health" http://bit.ly/1FAefRe veröffentlicht.
Kein endgültiger Beweis
Experten sehen trotz der aktuellen Forschungsergebnisse
jedoch noch keinen endgültigen Beweis, der für eine Empfehlung dienen
könte, Kinder sechs Monate lang zu stillen. Zusätzlich zum Stillen
könnte jedoch eine Reihe anderer Faktoren eine Auswirkung auf die
Intelligenz haben. Für die aktuelle Studie wurden wichtige Faktoren wie
die Bildung der Mutter, das Familieneinkommen und das Geburtsgewicht
berücksichtigt.
Es zeigte sich, dass manche Kinder weniger als einen
Monat und andere mehr als ein Jahr gestillt wurden. Jene Kinder, die
länger gestillt worden waren, schnitten als Erwachsene bei
Intelligenztests besser ab. Sie verfügten zusätzlich eher über ein
höheres Einkommen und mehr Schulbildung. Laut Horta bringt Muttermilch
Vorteile, da sie reich an gesättigten langkettigen Fettsäuren ist, die
für die Entwicklung des Gehirns von Bedeutung sind.
Weitere Forschung nötig
Trotz der durchgeführten Erhebung ist den Fachleuten
nach mehr Forschung nötig, um einen Zusammenhang zwischen dem Stillen
und der Intelligenz eines Menschen zu belegen. Colin Michie vom Royal
College of Paediatrics http://www.rcpch.ac.uk nach gibt es zwar bereits zahlreiche Studien zum Zusammenhang zwischen
dem Stillen und der Intelligenz. Es seien jedoch immer wieder begründete
Zweifel aufgekommen.