Gen bei aggressivstem Brustkrebs identifiziert
wesentlich weniger gefährlich durch Blockieren von IDA4
Darlinghurst (pte010/30.03.2015/10:30) – Ein internationales
Wissenschaftlerteam unter der Leitung des Garvan Institute of Medical Research http://garvan.org.au hat mit ID4 ein Gen identifiziert, das
die aggressivste Form von Brustkrebs fördert. Das Team um Alexander Swarbrick
hofft, dass das Blockieren dieses Gens helfen könnte, diese Form der Erkrankung
weniger gefährlich zu machen. Laut den in Nature Communications http://nature.com/ncomms veröffentlichten Studienergebnissen
weist das Gen "Inhibitor of Differentiation 4" (ID4) nicht nur auf eine sehr
aggressive Form von dreifach negativem Brustkrebs hin, sondern scheint ihn auch
zu kontrollieren.
Stammzellen
spielen entscheidende Rolle
Laut Swarbrick zeigte sich, dass ID4 bei rund der Hälfte der
Erkrankungen an dreifach negativem Brustkrebs in sehr großen Mengen produziert
wird und dass diese Erkrankungen über eine besonders schlechte Prognose
verfügen. "Stoppt man das ID4 Gen bei experimentellen Modellen dieser
Krebserkrankung, teilen sich Tumorzellen nicht weiter." Bei dreifach negativem
Brustkrebs handelt es sich um Krebsformen, bei denen Rezeptoren für Östrogen,
Progesteron und HER2 fehlen. Bei Erkrankungen mit diesen Rezeptoren, können
entsprechende Medikamente verabreicht werden.
Bei rund 15 Prozent aller Erkrankungen handelt es sich jedoch um
dreifach negativen Brustkrebs. Bei diesen Patientinnen besteht ein höheres
Risiko eines Wiederauftretens und eine geringere Überlebenszeit als bei anderen
Arten von Brustkrebs. Die Betroffenen scheinen sich in zwei Gruppen aufzuteilen.
Ein Teil erlitt innerhalb von drei bis fünf Jahren der Krankheit. Der andere
überlebt krankheitsfrei viel länger als viele andere Brustkrebspatientinnen.
Die Wissenschaftler fanden eine mögliche Erklärung für diesen
Unterschied bei den Überlebenschancen. Es gibt zwei klar ausgeprägte Formen von
dreifach negativem Brustkrebs, die von verschiedenen Zellarten auszugehen
scheinen. Die weniger gefährliche Form der Krankheit scheint von spezialisierten
Zellen auszugehen. Die aggressive Form scheint ihren Ursprung bei Stammzellen zu
haben. Frühere Studien haben gezeigt, dass Stammzellen der Brust eine
entscheidende Rolle beim Wachstum der Brust während der Pubertät und in der
Schwangerschaft spielen. Die aktuelle Studie hat jetzt nachgewiesen, dass ID4
dafür verantwortlich ist, ob diese Stammzellen zu spezialisierten Zellen werden
oder nicht.
Ziel Behandlung
mit Medikamenten
Wird ID4 in einer Stammzelle blockiert, werden andere Gene
aktiviert, die die Spezialisierung von Zellen fördern. Zusätzlich werden der
Östrogen-Rezeptor und eine Reihe anderer Gene aktiviert, die von Arten von
Brustkrebs mit einer besseren Prognose exprimiert werden. Laut Swarbrick gehen
die Forscher daher davon aus, dass durch das Blockieren von ID4, die auf
Stammzellen beruhenden Erkrankungen in weniger aggressive Formen umgewandelt
werden können, die vielleicht sogar auf Medikamente wie Tamoxifen ansprechen.
Das Team plant jetzt laut Medical News Today, ID4 näher zu erforschen und den
besten Weg zur Blockierung beim Menschen zu finden. Zusätzlich sind Studien mit
Mäusen geplant. Ziel ist es herauszufinden, ob das Blockieren von ID4 Tumore
angreifbarer für Tamoxifen macht.