Amphibien vom Aussterben bedroht

41 Prozent der Amphibien vom Aussterben bedroht

Forschern fehlt Wissen – "Nature"-Analyse fordert sofortige Maßnahmen

Bonobo: bald nur mehr im Zoo zu bestaunen (Foto: pixelio.de, Silke Kaiser)
Bonobo: bald nur mehr im Zoo zu bestaunen (Foto: pixelio.de, Silke Kaiser)

London (pte013/15.12.2014/10:57) –

Überfischung und Landwirtschaft bedrohen eine große Zahl wildlebender Tiere, wie eine Analyse des Magazins "Nature" http://bit.ly/1vQWST9 zeigt. Säugetiere, Reptilien, Amphibien sind bereits einer ernsten
Bedrohung ausgesetzt. 41 Prozent der Amphibien sind vom Aussterben
bedroht. 26 Prozent der Säugetierarten und 13 Prozent der Vögel befinden
sich in einer ähnlichen Lage. Viele Arten wie der Sumatra-Elefant, der
Amur-Leopard oder die Berggorillas sind bereits fast ausgestorben.
Gefährdete Tiere wie die Bonobos, der Blauflossenthun und die
Loggerhead-Schildkröte könnten ebenfalls bald nicht mehr in freier
Wildbahn leben.

Kollaps der Ökosysteme

Die Landwirtschaft zerstört jedes Jahr Millionen Hektar
Lebensräume. Zusätzlich führt die Einführung fremder Arten, die oft vom
Menschen gefördert wird, zusätzlich zu einer Dezimierung der Arten.
Gleichzeitig zerstören Umweltverschmutzung und Überfischung das
Ökosystem der Meere. Laut Derek Tittensor vom World Conservation
Monitoring Centre http://unep-wcmc.org könnte die zusätzliche Bedrohung durch die Klimaveränderung in den
kommenden Jahrzehnten auch zu einem Aussterben der überlebenden Arten
führen.

Das Problem wird laut den "Nature"-Recherchen noch
weiter verschärft, weil das Wissen der Wissenschaftler über die
Biodiversität heute noch große Lücken aufweist. Die aktuell erhobenen
Zahlen zu den verschwindenden Arten rangieren zwischen 500 und 36.000
pro Jahr. Das ist laut Tittensor jedoch das eigentlich schwerwiegende
Problem. "Das Ausmaß der Unsicherheit ist enorm." Insgesamt deuten die
Daten auf ein unaufhaltsames Massensterben hin. Ein Massensterben
bedeutet den Verlust von 75 Prozent der Arten oder mehr.

Regierungen in der Pflicht

In der Vergangenheit wurde ein großes Artensterben fünf
Mal durch geologische und astronomische Ereignisse verursacht. Das
nächste Artensterben geht jedoch auf das Konto des Menschen. Ein Viertel
der Säugetiere, ein Fünftel der Reptilien und ein Siebtel der Vögel
steuern darauf hin. Laut einem "Nature"-Leitartikel sollten Regierungen
und Organisationen wie die International Union for Conservation of
Nature http://iucn.org mit einer genauen Erhebung der Arten und ihrem Aussterben beginnen. Die Folgen seien nicht abzusehen.