"Airpod": Luftangetriebenes Citycar geht in Serie
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"Airpod": Luftangetriebenes Car serienmäßig produziert (Foto: airmobility.it) |
Cagliari (pte014/07.07.2014/13:05) –
Das von dem französischen Ingenieur Guy Nègre entwickelte und mit
komprimierter Luft angetriebene Citycar "AirPod" soll jetzt in
Serienproduktion gehen. Für Fertigung und Vertrieb hat sich in Cagliari
eine Gruppe aus sardischen Unternehmern formiert. Die von ihnen
gegründete Herstellerfirma Airmobility Srl http://airmobility.it wird in diesem Herbst im Werk von Bolatara bei Nuoro mit der Montage beginnen.
Korrosionsfreie Bauweise als Herausforderung
Das nur 2,13 Meter lange und 275 Kilogramm schwere
Kleinfahrzeug ist mit einem 300 Bar-Kompressor ausgestattet. Mit dem
sieben Kilowatt starken Zweizylinder-Motor wird eine
Spitzengeschwindigkeit von 80 Stundenkilometer und eine Reichweite von
120 Kilometern erzielt. In der auch mit einem Motorradführerschein
fahrbaren Vier-Kilowatt-Version hingegen sind es 45 Stundenkilometer bei
ebenfalls 120 Kilometern Reichweite. Je nach Art der Betankungstechnik
belaufen sich die Fahrtkosten im Stadtverkehr zwischen 0,50 und 1,50
Euro je 100 Kilometer Wegstrecke. "Der CO2-Ausstoß fällt im Vergleich zu
traditionellen Fahrzeugen mit ähnlicher Motorleistung drei Mal
niedriger aus und die Emission von Stickoxiden liegt bei Null", betont
Werksleiter Massimo Locci.
Die aus Glasfaser und Polyesterharz bestehende
Karosserie zeichnet sich im Verhältnis zur herkömmlichen Stahlkarosserie
durch ihr bis zu vier Mal höheres Absorptionsvermögen aus. Gesteuert
wird das Fahrzeug serienmäßig über einen Joystick, der auf Wunsch durch
das klassische Lenkrad ersetzt werden kann. Auffallend sind neben dem
futuristischen Design und der reichlichen Innenausstattung die große
Vordertür und die Heckklappe. Standardmäßig sind die vier
Scheibenbremsen und das automatische Drei-Gang-Getriebe. Neben dem bis
zu 470 Liter großen Laderaum steht auch ein 30 Liter großes Kühlfach zur
Verfügung. "An der Herausforderung einer korrosionsfreien
Leichtbauweise arbeiten wir weiter", so der italienische Ingenieur
abschließend. Derzeit würden nämlich natürliche Baustoffe wie Sisal und
Leinen als Alternative zur teuren Kunststoffkarosserie getestet.
Produktion für europäischen Markt
Das auf Lizenz der Luxemburger Motor Development International http://editus.lu montierte Fahrzeug soll in der Basisversion 7.500 Euro kosten. Neben
dem zweisitzigen Standardmodell sind auch Bauvarianten als Pickup,
MaxiCargo und Golf erhältlich. Anders als das von der indischen Tata
ebenfalls auf MIDI-Lizenz montierte Fahrzeug soll der sardische AirPod
für den europäischen Markt produziert werden.